Forum Bioethik | Genua
Genua und die Globalisierung
Der G-8 Gipfel in Genua ist sicher noch vielen in Erinnerung. Bilder
der Gewalt sind es, die man mit diesem Ereignis verbindet. Und dann als
besonders tragischer Punkt: ein toter Demonstrant.
Es läßt sich mit Worten kaum beschreiben, wie hier vorgegangen
wurde, um die eigentlichen Demonstranten in ein schlechtes Licht zu rücken.
Wie der „Schwarze Block“ (eine große Gruppe Rechtsradikaler) unter
der Aufsicht der Polizei zerstören durfte, um es später den Demonstranten
anzulasten. Wie nach Ende des Gipfels Polizisten in einen Schlafsaal eindrangen
und brutal auf schlafende Demonstranten einschlugen. Es sind Bilder, die
man nicht vergißt und die eine englische Zeitung angesichts des gelenkten
staatlichen Vorgehens die Frage stellen ließ, ob Italien überhaupt
noch zu Europa gehöre.
Eines kann man insgesamt nur hoffen: dass Berlusconi in seinem Versuch,
Medien oder gar einen Fernsehsender in Deutschland zu bekommen, gleich
im Ansatz gestoppt wird. Allein der Gedanke, ihn als möglichen Anwärter
zusehen, müßte geächtet werden. Die Folgen - sie wären
verheerend und kaum auszumalen.
Wenn die WTO und auch die G8 sich nicht von dieser Art distanzieren, dann sind sie wirklich bereit, ihre Ziele mit allen Mitteln durchzusetzen. Was das bedeutet, ist kaum auszudenken. Dann hat man es mit einem reinen „Raubtierkapitalismus“ zu tun, der keine Grenzen und Regeln des Anstandes mehr kennt. Man kann nur empfehlen, sich diesen Film beim WDR zu bestellen.
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