12.10.2015
Liebe Interessenten des Fritz Bauer Freundeskreises,

anbei wieder einige aktuelle Infos zum Thema Fritz Bauer. Natürlich auch mit einigen Hinweisen zum neuen Bauer-Film „Der Staat gegen Fritz Bauer“

1. Zum Film „Der Staat gegen Fritz Bauer“
Aus der großen Vielzahl von Artikeln zu dem Film kann hier nur eine kleine Auswahl getroffen werden. Überwiegend waren die Kritiken sehr positiv, insbesondere auch zu den Leistungen der Schauspieler, allen voran Burghardt Klaußner. Allerdings gab es auch eine Reihe kritischer Stimmen. Besonders die Handlung zum §175 wurde sehr kontrovers gesehen. – Ein Problem ist dabei sicherlich die enge Verknüpfung mit der Person Bauers. In der dargestellten Weise mag sie so nicht stimmig sein und wird wohl auch nicht Bauer gerecht. Das ist eine Schwäche des Films, der ansonsten sicherlich zur Popularisierung von Bauer  beitragen wird.
Weitere Stimmen zum Film:
Spiegel: http://www.spiegel.de/kultur/kino/der-staat-gegen-fritz-bauer-grosses-nazijaeger-kino-a-1055561.html
Freitag: https://www.freitag.de/autoren/mdell/von-den-socken
Frankfurter Rundschau: http://www.fr-online.de/film/-der-staat-gegen-fritz-bauer--im-falschen-film,1473350,32041942.html

Dann eine Rezension zum Film von Irmtrud Wojak „Der Staat gegen Fritz Bauer“ oder „Der Jude ist schwul“. Dieser Beitrag wird auch im Forschungsjournal Soziale Bewegungen (im Schwerpunktheft zu Bauer) im Dez 2015 erscheinen.                                                                                          Anhang 1
Im weiteren eine Zusammenstellung von Beiträgen zum Film, die im Frankfurter Kulturmagazin „Weltespresso“ (auch mit Interviews von Lars Kraume und Burghardt Klaußner) und im „Kinofenster“ (auch mit einem Beitrag von Generalstaatsanwalt Erardo C.Rautenberg) erschienen sind. Etwas polemisch, aber auch informativ sind die Beiträge von Claudia Schulmerich im „Weltespesso“ („Das FBI als Sachverwalter von Fritz Bauer“ und „Ein süchtiger Wurzelsepp als Staatsanwalt“)                                                                                                                            Anhang 2
Dazu ein Bericht aus der Braunschweiger Zeitung zum Film mit Helmut Kramer und dem Braunschweiger Generalstaatsanwalt Norbert Wolf (vom 8.10.2015)                                    Anhang 2a

2. Zur Gedenkfeier für den ehemaligen Frankfurter Staatsanwalt Joachim Kügler
In Frankfurt wurde Joachim Kügler, einer der Staatsanwälte des Frankfurter Auschwitz-Prozesses beigesetzt. Nach seinem Tod war er in der Nähe seines letzten Wohnortes auf dem Gummersbacher Friedhof in einem Armengrab beigesetzt worden. Die Filmemacherin Ilona Ziok hatte die Idee zur Umbettung nach Frankfurt, was einem großen Wunsch von Kügler entsprochen hatte. Der Immobilenkaufmann Ardi Goldman setzte diesen Wunsch um. Er hatte schon in einem seiner Hotels in Frankfurt ein Zimmer nach Fritz Bauer benannt.
 http://www.fr-online.de/frankfurt/frankfurter-auschwitz-prozesse-staatsanwalt-kuegler-kehrt-heim,1472798,31832210.html

3. Fritz Bauer Institut
- Di, 13.10.2015,        um 14.30- 17.00 Uhr
Schindlers Liste im Unterricht (in: Ekinos. Zeil 125, Frankfurt)                                             Anhang 3
- Fr, 16.10.2015,        um 17 Uhr
„Black Earth. Der Holocaust und warum er sich wiederholen kann“. Vortrag von Prof.Dr. Timothy Snyder (New Haven)                                                                                                               Anhang 3a

Interview mit dem ehemaligen Direktor des Fritz Bauer Institutes Micha Brumlik „Zur Renaissance der Auseinandersetzung mit Fritz Bauer“ im Deutschlandfunk am 27.09.2015: http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2015/09/27/dlf_20150927_0813_4183382b.mp3

„Der ungesühnte Justizmord an Stanislawa Janczyszyn“. Zur Einstellung eines Ermittlungsverfahrens durch die hessische Justiz im Jahre 1964, Text von Georg D.Falk, in:
Einsicht 14, Herbst 2015, Bulletin des Fritz Bauer Institutes. – In diesem Text geht es um die Einstellung eines Verfahrens durch Fritz Bauer. Diese Einstellung scheint nicht nötig gewesen zu sein. Der Autor sucht nach einer Erklärung.                                                            Anhang 4

4. Zur Braunschweiger Fritz Bauer Ausstellung in Bremen
Am 22.September 2015 wurde die Braunschweiger Ausstellung über „Fritz Bauer und den Remer-Prozess“ im Hanseatischen Oberlandesgericht Bremen eröffnet. Dazu ein Interview mit dem Historiker Gerd Biegel im Weser-Kurier vom 22.09.2015 „Ein Humanist und Demokrat durch und durch“.                                                                                                                                      Anhang 5
Gerd Biegel, Leiter des Instituts für Braunschweigische Regionalgeschichte, hielt den Eröffnungsvortrag in Bremen. Im Interview betonte er, dass die Rolle von Bauer in Braunschweig bisher wenig wahrgenommen wurde. – Ergänzend könnte man sagen, dass speziell in Frankfurt die Braunschweiger Zeit von Bauer oft ausgeklammert wird und die Biographie Bauers meist so beschrieben wird: „1949 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde 1956 Generalstaatsanwalt in Frankfurt...“ Dadurch geht aber ein wichtiger Teil von Bauers Biographie verloren.
Daher ein Beitrag zur Zeit von Fritz Bauer in Braunschweig. Es sind Erinnerungen von Rosemarie Ausmeier. Bauer war mit ihrer Familie sehr freundschaftlich verbunden. Ein Text von U.D. vom Februar 2013, der von Bauer ein etwas anderes Bild als aus seiner Frankfurter Zeit zeichnet. Bauer wirkt hier fast familiär und zugänglich.                                                                                  Anhang 5a

5. Ehrung von Reinhard Strecker im Bundesjustizministerium
Am 7.10.2015 fand im BMVJ in Berlin eine zusätzliche Ehrung von Reinhard Strecker unter dem Motto „Reinhard Strecker – Pionier der kritischen Vergangenheitspolitik“ statt – mit einem Vortrag von Dr.Stephan A. Glienke und einem Gespräch zwischen Reinhard Strecker und R.Kohlstruck und C.Fröhlich.                                                                                                                               Anhang 6
Hinweis: Stephan A. Glienke wird am 21.Jan. 2016 zu der Thematik um Reinhard Strecker einen Vortrag in Braunschweig halten.

6. NS-„Euthanasie“
Das nächste Treffen des „Arbeitskreises zur Erforschung der NS-‚Euthanasie’ und Zwangssterilisation“ wird im Frühjahr 2016 in Doorn/ bei Utrecht (Niederlande) stattfinden (vom 20.-22.Mai 2016)
- Bücher zur NS-„Euthanasie“:
Das Buch „Annas Spuren. Ein Opfer der NS-‚Euthanasie’“ von Sigrid Falkenstein ist inzwischen auch in Leichter Sprache erschienen.                                                                                                Anhang 7
Zur „Kindereuthanasie“: Andreas Babel: Kindermord im Krankenhaus. Warum Mediziner während des Nationalsozialismus behinderte Kinder töteten. Bremen 2015. - Mit biographischen Studien zu den Krankenschwestern und Ärzten, die das Töten durch Spritzen als völlig normal und human empfanden.

7. Fritz Bauer Freundeskreis
Das nächste Treffen des Fritz Bauer Freundeskreises ist am Montag, den 30.11.2015, um 17 Uhr im DGB-Haus, Braunschweig, Wilhelmstraße 5.

Viele Grüße
Udo Dittmann

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