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Ärzte wehren sich gegen generelle Betrugsvorwürfe
(aus: Braunschweiger Zeitung, vom 26.04.2002)
Hannover. Niedersachsens Ärzte wittern eine Verschwörung.
Berichte über angebliche kriminelle Machenschaften der Doktoren würden
gezielt lanciert, um Druck bei der Durchsetzung der Gesundheitsreform machen
zu können. „Der weitaus größte Teil unserer Kollegen rechnet
korrekt ab,“ sagte der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen
(KVN), Eberhard Gramsch, in Hannover.
„Die allermeisten Vorwürfe brechen in sich zusammen, wenn man
sie auf den gerichtsrelevanten Kern bezieht“, pflichtete Ärztekammer-Präsident
Heyo Eckel bei. Fehlerhafte Honorarabrechnungen seien oft nur auf eine
unterschiedliche Auslegung der Gebührenordnung zurückzuführen,
keinesfalls aber seien das bewusste Betrügereien. Ärztekammer
und KVN wiesen andersweitige Behauptungen der Allgmeinen Ortskrankenkassen
(AOK) als „Unverschämtheit“ zurück.
Die Ärzteschaft wittert „ein politisches Säbelrasseln“, um
das Bild der Mediziner in der Öffentlichkeit zu beschädigen und
so ihren Widerstand gegen Reformen der rot-grünen Bundesregierung
zu brechen. „Dabei sind die meisten Fälle seit langem bekannt“, so
Gramsch.
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