Forum Bioethik

O. Menschenrechtserziehung: allgemeine Gesichtspunkte


   Was soll darunter zu verstehen sein? Am besten ist es vielleicht zu verstehen, wenn man sich die Arbeit von amnesty international anschaut.   Amnesty beschäftigt sich weltweit mit Fragen der Menschenrechtsverletzungen, mit Folter, der Verfolgung von Menschen aus politischen und religiösen Motiven und setzt sich gegen die Todesstrafe ein.
   Was aber liegt nun im Bereich der Bioethik vor? Sicherlich kann man es nur schwer vergleichen mit der Thematik bei amnesty international oder Greenpeace.
   Wenn man sich aber näher mit der Thematik auseinandersetzt, wird man feststellen, daß es nun hochbrisante Fragen geht. Und daß vieles einfach unklar, offen ist und sich auch z.T. erst neue ethische Standards herausbilden.
   Wie ist das mit dem Tod - wann ist ein Mensch tot, und was darf man mit ihm machen? Oder wann beginnt das menschliche Leben, ist z.B. ein Embryo schon ein Mensch, an dem geforscht werden darf , um ihn dann zu „verwerfen“?
   Es gibt eine Fülle von Themen, deren Probleme in der Öffentlichkeit kaum bekannt sind, z.T. weil es sehr schwierige, spezielle, aber auch ganz neue Themen sind. Hier einzulenken, aufzuklären und zu informieren, sollte auch die Aufgabe von Initiativen und NGOs sein - und dabei nicht nur eine Gruppe von Betroffenen oder Fachleuten erreichen, sondern die Diskussionen auch in Schulen, Gemeinden usw. bringen.
   Nur dann werden auch Lösungen und Regelungen - bis auf gesetzliche Ebenen - hinein erreicht werden, die einer offenen und demokratischen Gesellschaft entsprechen, in der auch in einer Zeit, in der viele herkömmliche ethische Vorstellungen sich auflösen, neue Strukturen gebildet werden, die mit Menschenwürde und Humanität vereinbar sind.
   Bei der Vielfalt und Komplexität des Themas ist das aber nicht leicht, angefangen von grundsätzlichen Fragen des Menschseins bis hin zu Fragen der Selektion, Gewalt und Euthanasie.
   So mag sich eine „Menschenrechtserziehung“ anbieten, indem man Filme zeigt , Info-Abende veranstaltet, vielleicht auch Unterrichtsbesuche anbietet. Es ist eine Arbeit, die die zahlreichen NGOs auch auf anderen Gebieten gut kennen.

Vorschläge für eine Öffentlichkeitsarbeit unter Menschenrechtsgesichtspunkten:

1. Beispiele:
  - Briefe(Faxe, Mails) schreiben an Behörden (etwa wie im Beispiel der    Enquete- Kommission zur Bioethik)
  - Unterrichtsbesuche in Schulen (z.B. mit dem Thema „Gentechnologie und Menschenwürde“)
  - Vorträge in Gemeinden
  - Info-Stände in der Stadt, bei Basaren und Veranstaltungen

2.  Gutes Informationsmaterial
   zum Beispiel Faltblätter, Broschüren, Bücher
   zu erhalten etwa beim: Gen-ethischen Netzwerk, Brunnenstraße 4,
   10119 Berlin

3. Für Vorträge Fachleute einladen
   Eine Liste mit Personen, die dafür zur Verfügung stehen, liegt z.B. den 
   Zirkularen von Herrn Rolf J.Lorenz, Erlenweg 40, 72o76 Tübingen bei

4.  Einsatz von Filmen
   Gutes Filmmaterial ist bei den Fernsehanstalten zu erhalten
   z.B. beim Bayerischen Rundfunk

5.  Sammlung von kritischen Schülerarbeiten
   z.B. Jahresarbeiten über bioethische Themen

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