Forum Bioethik GAGA 3 - Medienfest zum Thema Behinderung 

Film
Video
Performance
Dance Club
Symposium
Workshop
Vortrag
Diskussion 

7. bis 14 Mai 2003 
EISZEIT-KINO 
ARSENAL
KLEISTHAUS
INTERNATIONAL
HANDS UP

Eine Veranstaltung von 
Lebenshilfe e.V. Berlin
EYZ Kino GbR

in Zusammenarbeit mit
Aktion Mensch
Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen
Europäisches Jahr der Menschen mit Behinderungen 2003
Hauptstadtkulturfonds

Impressum:
EYZ Kino GbR
Andreas Wildfang
Köpenicker Strasse 154A
10997 Berlin
Tel.: 030-243130-30
Fax.: 030-243130-31
Email: wildfang@eyz-kino.de

Lebenshilfe e.V. Berlin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Christian Maass
Wallstrasse 15/ 15a
10179 Berlin
Tel: 030 -  8299 98 - 106
Fax: 030 -  8299 98 - 208
Email: presse@lebenshilfe-berlin.de

Festivalorte:

Eiszeit-Kino
Zeughofstrasse 20
10997 Berlin
U1/12/15 Görlitzer Bahnhof (nicht rollstuhlgerecht)
BUS 129/140/265
Die BVG setzt auf der Linie 265 während der Festivalzeit ausschliesslich behindertengerechte Busse ein.
Tel.: 611 60 16
www.eyz-kino.de

Arsenal
im Filmhaus am Potsdamer Platz
Potsdamer Str.2
10785 Berlin
U2 Potsdamer Platz (rollstuhlgerecht)
S1/2/24/25 Potsdamer Platz (rollstuhlgerecht)
Bus 148/200/248/348
Tel.: 269 55 100
www.fdk-berlin.de

International
Karl-Marx-Allee 33
10178 Berlin
U5 Schillingstr.(nicht rollstuhlgerecht)
BUS 142/340 Palisadenstr. 
TRAM 5/6/7/8 Palisadenstr.
Tel.: 24 75 60 11
www.yorck.de

Kleisthaus
Mauerstr. 53
10117  Berlin
U2 Mohrenstrasse (nicht rollstuhlgerecht), Stadtmitte (rollstuhlgerecht)
Bus 200/348
Tel.: 0188 852 71 8 71
http://kleisthaus.behindertenbeauftragter.de/

Hands Up
Friedrichstr. 12
10969 Berlin
U6 Hallesches Tor (nicht rollstuhlgerecht), Kochstrasse (rollstuhlgerecht)
Bus 143/240
Tel.: 258 99 658
www.hands-up-today.de

Eintrittspreise und Kartenreservierung
Kinoeintritte Arsenal, Eiszeit, International, Kleisthaus (nur 9.5.) 6,- EUR
Mitgliedspreise, Sammelkarten gelten im Arsenal auch während des Festivals.
Gruppenermässigung ab 10 Personen 4,- EUR
Tageseintritt Kleisthaus (10. und 11.5.) 10,- EUR (ohne Workshops)
Einzelveranstaltungen Kleisthaus (10. und 11.5.) 6,- EUR (ohne Workshops).
Workshopbeitrag 6,- EUR
Clubnacht Hands Up 6,- EUR
Tageskarte Kinos 10,- EUR
Dauerkarte Festival inkl. Symposium ohne Workshops 60,- EUR

Kartenreservierung: 
Mo – Fr. 9:00 – 15:00 unter 030-24313038
und am Tag der Vorstellung in den Kinos (ausser Kleisthaus)

Workshopteilnahme:
Anmeldeformular anfordern unter 030-24313032 
 

Filmprogramm

Sur mes lèvres.
Aftermath: The Remnants of War
Aiki S.
Bangkok Dangerous
Blind in Manhattan
Born Freak
Claude Jutra: An Unfinished Story
The Daddy of Rock’N Roll
Les Diables
Fahr zur Hölle, Schwester
Forbidden Wedding
Forgive Me 
George
God‘s Children
Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam Kurzfilmprogramm
Ich kann das schon.
Is Love Enough S.
Jimmy Scott: If You Only Knew
Klar zur Wende
Doppel: 1) Kroko 2) Tres
Larger than Life
Doppel: 1) Leben ausser Atem 2) 1000 Jahre möchte ich alt werden
Love and Anarchy: The Wild Wild World of Jamie Leonarder
Maangamizi -- The Ancient One
Mein kleines Kind
Momente ausser Kontrolle
My Flesh and Blood
OCD: The War Inside
Ouf of our Minds
Pansy & Ivy
Paradox Lake
Reise zu den Walen
Revolution #9
Rush 2
Sorry, No Vacancies
Spiegelgrund
Triste e arrabiato – la storia di Marian
Un‘ ora sola ti vorrei
Utopia Blues
Waan - Delusion
Weightless

Symposium:

Vortrag: Be Yourself ! Disneys behinderte Helden
Vortrag: Darstellung von Behinderung in TV-Soaps
Filmforum: Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung/Film: Is Love Enough
Filmforum Sterbehilfe/Film: Chronique d’une mort decidée
Filmforum: Körper und Sexualität/Film: Intoxicated by my Illness
Präsentation: Multimedialer Ansatz zum Thema Depression: Film: SeelenSchatten
Präsentation und Performance: Mat Fraser – Sealboy: Freak
Panel: Access
Workshop: Lust an Körperlichkeit und Sexualität im Film
Workshop: „nobudget“
Workshop: Hörfilme für Blinde
Workshop: Filmarbeit mit geistig behinderten Jugendlichen

GAGA-Clubnight im Hands Up
Heart'n Soul und Mat Fraser

GAGA ?
Nach den erfolgreichen ersten beiden GAGA-Festivals findet in diesem Jahr erneut das Medienfest zum Thema Behinderung statt. 

Kino: Unterhaltung und Information

GAGA 3 präsentiert 46 Filme, die auf jeweils sehr eigene Weise verschiedene Formen des Lebens mit Behinderung zeigen. Das Programm reicht vom klassischen Liebesfilm über die Gangsterstory und die experimentelle Kinogeschichte bis zu den unterschiedlichen Formen der Dokumentation. Ob heiter, traurig, spannend, informativ, ob konventionell oder nonkonform: GAGA 3 bietet die ganze Bandbreite des Umgangs mit dem Thema, eine Auswahl von Filmen, die eine große Vielfalt verschiedenartiger Lebensumstände und Bewältigungsansätze zeigt. Ein Schwerpunkt des Programms liegt auf den Porträts von Popkultur-Aktivisten („Daddy of Rock’n Roll“, „Jimmy Scott: If You Only Knew“, „Love and Anarchy“, „Claude Jutra“). Die Reihe „Fokus Kanada“ zeigt einen Ausschnitt der bedeutenden kanadischen Independent-Produktion. GAGA 3 ist ein Programm für alle Filmfreunde, die über die Grenzen des Mainstream hinausschauen wollen. 
Und - die Angebote des Festivals richten sich an Menschen mit Behinderungen und an diejenigen, die sich im Alltag damit beschäftigen, sei es in der Familie, im Freundeskreis, im Studium, im Beruf oder im freiwilligen sozialen Engagement.

Den Zugang öffnen zu den Programmen für alle Menschen – mit und ohne Behinderung –, ist ein wichtiges Ziel von GAGA. Fast alle Festivalprogramme sind deutsch untertitelt; so werden Sprachbarrieren beseitigt und Hörgeschädigten und Gehörlosen die Teilnahme ermöglicht. Für diese Zielgruppe sind auch alle deutschsprachigen Filme mit speziellen Untertiteln versehen. Für Menschen mit Lernschwäche werden die Untertitel über Kopfhörer eingesprochen, und auch das Thema Hörfilm für Sehbehinderte und Blinde wird von GAGA aufgegriffen. Die Spielorte selbst sind weitestgehend barrierefrei, den Weg dorthin unterstützt die BVG mit behindertengerechten Verkehrsmitteln.
Zu einigen Filmen werden thematische Foren durchgeführt, in denen weitere Aspekte des Gegenstandes vorgestellt und diskutiert werden. 

Symposium: Popkultur nicht Fachtagung.

Im Rahmen des angegliederten Symposiums sollen verschiedene Workshops und Vorträge den Teilnehmern die Möglichkeit der Eigenproduktion nahe bringen oder Aspekte des Filmemachens bzw. der Mediengeschichte bearbeiten.
Mat Fraser, einer der bekanntesten behinderten Künstler Englands und Schöpfer der Channel Four Sendung „Freak Show“ wird mit seiner Performance Sealboy: Freak nach Berlin kommen. 
Die Samstagnacht von GAGA 3 gehört den DJs von „Heart'n Soul“, einer Londoner Kunstorganisation, die Menschen mit Lernschwäche und geistiger Behinderung Wege zur Kreativität öffnet, die zusammen mit Mat Fraser eine Clubnacht veranstalten werden.

Eröffnungsfilm: Sur mes lèvres
Carla Bhem ist Sekretärin in einer Immobilienfirma: Sie stellt die eingehenden Gespräche durch, kümmert sich um die Dossiers, die Letzte, die geht. Als Dank zahlt man ihr ein mieses Gehalt und zeigt absolut kein Entgegenkommen. Carla hat genug. Sie ist überzeugt, dass sie etwas Besseres verdient hat. Aber was tun als 35-jährige Frau von mittelmäßigem Aussehen in einer Welt, in der die Männer das Sagen haben? Was ihre Lage erschwert, ist der Umstand, dass Carla fast gehörlos ist. In beiden Ohren trägt sie Hörgeräte. Ständig ist sie irgendwelchen Hänseleien ausgesetzt – denn während die Kollegen davon ausgehen, dass Carla sie sowieso nicht verstehen kann, liest sie alles von deren Lippen. Eines Tages stellt sie einen jungen Praktikanten ein. Paul ist 25 und hat keinen Schimmer vom Immobiliengeschäft, auch seine Umgangsformen lassen zu wünschen übrig. Aber Paul verfügt über andere Qualitäten: Er ist ein Dieb, der gerade aus dem Knast entlassen wurde, und sieht einfach klasse aus. Die beiden verbünden sich: Carla bringt ihm gute Manieren bei, er ihr schlechte – und die ersten Resultate lassen durchaus hoffen.
„Sur mes lèvres“ gewann bei den französischen César-Auszeichnungen die Kategorien „Bester Ton“, „Bestes Drehbuch“ und „Beste Hauptdarstellerin“.
F 2001; R: Jacques Audiard; D: Vincent Cassel, Emmanuelle Devos; 115 Min.; Spielfilm
Fassung: Französische Sprachfassung. 
Zugang: Deutsche Untertitel, Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung).
Mi 07.05. 21:30 International

Film und Videoprogramm

Fokus Kanada: Aftermath: The Remnants of War
Aftermath – die Folgen des Krieges führen den Betrachter nach Bosnien, Frankreich, Russland und Vietnam. Franzosen durchkämmen die Landschaft um Verdun nach Blindgängern, ein Russe hat sich darauf spezialisiert, in den „Killing Fields“ von Stalingrad die Überreste der Kämpfer zu exhumieren und zu identifizieren; eine bosnische Familie wird noch nach Jahren von den Traumata der Minenfelder heimgesucht; und weite Landstriche Vietnams kämpfen mit einer humanitären Katastrophe, den Langzeitfolgen des Giftes Dioxin, Komponente des chemischen Kampfstoffes Agent Orange. 
Agent Orange – Symbol des „American War“ war das hochtoxische Entlaubungsmittel, das über dem Regenwald Vietnams versprüht wurde, um die Verstecke des Gegners offenzulegen. Über 70 Millionen Liter des Gifts zerstörten in den 60er Jahren innerhalb von Stunden jegliches pflanzliche Leben. In den anschliessenden dreissig Jahren kamen über 1 Million Kinder mit zum Teil schwersten Missbildungen zur Welt.
CAN 2002; R: Daniel Sekulich; 73 Min.; Dok.
Fassung: Englische Sprache, weitere Originalsprachen englisch untertitelt.
Zugang: Zusätzliche deutsche Untertitel, Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Fr 09.05. 17:30 Kleisthaus
Mi 14.05. 20:15 Eiszeit 2

Aiki
Der junge Boxer Taichi wird nach seinem Profi-Debut als spektakuläre Entdeckung gefeiert. Kurz danach erleidet er einen Motorradunfall, im Krankenhaus wird eine Querschnittlähmung von der Hüfte abwärts diagnostiziert. Taichi, der sein Leben über den Sport definiert hatte, erscheint sein Schicksal unerträglich. Er kapselt sich ab, seine Beziehungen zu Familie und Freundin zerbrechen. Beim Glücksspiel trifft er Samako, einen Master des Jujitsu. „Akzeptiere Deinen Gegner, um ihn zu kontrollieren“ – dieser Kernsatz des Jujitsus wird Taichis neues Leitmotiv. Der Film basiert auf der realen Lebensgeschichte von Ole Kingston Jensen aus den Niederlanden. „AIKI ist ein Film über das Erwachsenwerden....Das Leben ist hart, aber man darf es nicht wegwerfen.“ (Daisuke Tengan)
Anschliessend: Gespräch mit Mitgliedern des Vereins „Yu Shin-Dojo“, Aikido-Intergrations-Verein.  (8.5.) und Gespräch mit Dirk Tannert, „SC Potsdam e.V.“ über „Kampfkunst mit und ohne Handicap“.
JAP 2002; R: Daisuke Tengan; D: Haruhiko Kato, Rie Tomosaka; 119 Min.; Spielfilm
Fassung: Japanische Sprachfassung mit englischen Untertiteln. 
Zugang: Untertitel deutsch eingesprochen (über Kopfhörer)
Do 08.05. 20:15 Eiszeit 2
Mo 12.05. 17:45 Eiszeit 1

Bangkok Dangerous
Der gehörlose Kong und sein Freund Joe leben am unteren Rand der Gesellschaft. Sie sind Auftragskiller. Während Joe sich von einer Schießerei erholt, zieht Kong sein Programm durch. Er funktioniert wie eine kaltblütige Killermaschine. Eines Tages dann verliebt er sich in die Apothekerin Fon und entdeckt eine ihm fremde Seite des Lebens: Zuwendung, Zärtlichkeit und Fürsorge. 
Aom, die schöne Exgeliebte von Joe, ist die Botin, die den beiden Killern die Aufträge bringt. Sie liebt Joe immer noch. Der allerdings entdeckt viel zu spät, dass er noch Gefühle für Aom hat... Zwei Killer, zwei Liebesgeschichten, und eine Reihe von unhappy Endings, erzählt dieser stilsichere Film Noir, dessen Personal und Gewaltchoreographien an Tarantino und John Woo erinnern.
Thailand 2000; R: Oxide und Danny Pang; D: Pavarit Mongkolpisit, Premsinee Ratanasopha, Patharawarin Timkul; 105 Min.; Spielfilm
Fassung: Thai-Sprachfassung mit englischen Untertiteln. 
Zugang: Zusätzliche deutsche Untertitel, Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Do 08.05. 19:30 Arsenal
Mo 12.05. 22:00 Eiszeit 1 

Blind in Manhattan
Quietschbunt und bildschön ist New York in diesem Dokumentarfilm – fast nur Primärfarben, und die Kamera schwelgt darin. Maren, die die Neonmetropole mit ihrer Brieffreundin Kordula besucht, scheint durchaus animiert und amüsiert von dem Erlebnis. Nur: Maren sieht sie nicht, die poppigen Postkarten-Impressionen. Hin und wieder erinnert der Film den Zuschauer an ihre Perspektive. Dann hört man, statt zu sehen. Es sind die Gespräche der Mädchen, die sich zum ersten Mal begegnen, und die Annäherung zwischen der Blinden und der Sehfähigen, die in ihrer beiläufigen Alltäglichkeit faszinieren.
D 2001, R: Florian Fickel; 80 Min.; Dok.
Fassung: Deutsch.
Zugang: Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte und Gehörlose.
Do 08.05. 19:45 Eiszeit 1
Fr 09.05. 12:00 Kleisthaus

Born Freak,
“Born Freak” ist ein humorvoller und bewegender Bericht vom britischen Performer Mat Fraser, der die Geschichte der behinderten Performer untersucht. Selbst contergangeschädigt, erforscht er mit dramatischer Rekonstruktion die Leben einiger legendärer behinderter Entertainer Europas des 18. und 19. Jahrhunderts.
Er führt seine Suche in Amerika fort und begegnet mehreren Größen der sogenannten Side Shows, die einst das Rückgrat der amerikanischen Entertainmentindustrie bildeten. Bevor er nach England zurückkehrt, gastiert Fraser bei der letzten amerikanischen Freak Show, der Side Show by the Seashore in Coney Island, New York.
Zurück in Großbritannien tritt Fraser beim Edinburgh Fringe Festival mit einer One-Man-Show auf, die von seinen Erlebnissen in Amerika inspiriert wurde. Frasers Reise, persönlich und historisch, endet mit einem dramatischem Finale, das jedes Publikum begeistern wird.
Anschliessend: Gespräch mit Mat Fraser. 
GB 2001; Paul Sapin; 50 Min.; Dok.
Fassung: Englische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Fr 09.05. 22:15 Eiszeit 2

Fokus Kanada: Claude Jutra: An Unfinished Story
„Ich heiße Claude Jutra“ schrieb der 56jährige Mann auf einen Zettel. Mit dieser letzten Selbstvergewisserung in der Tasche machte er sich auf den letzten Weg. Als man Monate später seine Leiche aus einem Fluss fischte, konnte man diese an Hand des Zettels identifizieren. Jutra hatte sich das Leben genommen. Er hatte vor dem Vergessen und der Krankheit Alzheimer kapituliert. 
Dieser Film erinnert an Leben und Werk Claude Jutras, der einer der wegbereitenden kanadischen Regisseure war, vergleichbar vielleicht mit Truffaut oder Godard, und den John Cassevetes oder Jean Renoir bewunderten. Paule Baillargeon vermittelt durch Filmausschnitte einen Eindruck der poetischen Bildsprache Jutras und rekonstruiert den Weg des Künstlers an Hand von Interviews mit Freunden und Kollegen wie Bernardo Bertolucci und Genevieve Bujold.
Einführung in das Werk Claude Jutras durch Ulrich Gregor, Filmkritiker und Filmhistoriker.
CAN 2002; R: Paule Baillargeon; 85 Min.; Dok.
Fassung: Englische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Fr 09.05. 17:00 Arsenal

Fokus Kanada: The Daddy of Rock’N Roll
Mancher wurde bei der Ausübung des Rock’N Roll berühmt, eingebildet oder drogenabhängig. Wesley Willis aber, der sich "The Daddy of Rock’N Roll " nennt, hebt nicht von der Realität ab, wenn er Musik macht. Für den chronisch schizophrenen Straßendichter ist der Gesang ein Mittel, um seine Dämonen, seine inneren Stimmen also, zu besiegen. Dies gelingt ihm mit Erfolg: Er verkauft seine CDs und gewinnt Freunde. Diese Dokumentation gibt einen Einblick in den Alltag, den Kampf und die Musik des Wesley Willis, der als Underground-Held gefeiert und von den Beastie Boys, Steve Albini oder den Smashing Pumpkins verehrt wird. 
Anschliessend: Gespräch mit einem Mitglied der Band „Goldene Zitronen“ über ihre Tournee mit Wesley Willis. 
CAN 2002; R: Daniel Bitton; 59 Min.; Dok.
Fassung: Englische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Do 08.05. 18:15 Eiszeit 2
Sa 10.05. 22:00 Eiszeit 1

Les Diables – Die Teufel
Die Anfangssequenz dieses kontroversen Films wird begleitet von einem Song, in dem Kinder wegfliegen. Man sieht Chloé und Joseph auf der Flucht, offensichtlich ausgerissen und verfolgt, mit Ziel Marseilles, dem fantastischen „zu Hause“ der Mutter, die sie als Säuglinge aussetzte. Es scheint, sie haben mehr Leid gesehen als sie in ihrem Alter sollten – etwa zwölf oder dreizehn. Die autistische, schweigsame Chloé wird von ihrem jüngeren Bruder mit all seiner Kraft – und all seiner Gewalt beschützt. Zwischen besorgten Erwachsenen und desinteressierten Beamten ist „Les Diables“ die Reise zweier verlorener Kinder auf der Suche nach einer Heimstatt. Als die beiden in eine Anstalt für schwererziehbare Kinder zwangseingewiesen werden, gelingt einem Psychiater ein kleiner Durchbruch mit Chloé. Trotz allem sind Fluchtgedanken ständig im Hinterkopf. Mit unter anderem einer großen Ausbruchsszene, wo mehrere Dutzend Jugendlicher eine psychiatrische Klinik stürmen und die Insassen befreien, ist „Les Diables“ ein bewegendes Road Movie über die bedingungslose Liebe und Hingabe für einen Menschen mit Behinderung. 
F,2002; R: Christophe Ruggia; D: Adele Haenel, Vincent Rottiers, Rochdy Labidi; 105 Min.; Spielfilm
Fassung: Französische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
So 11.05. 19:00 Arsenal

Fahr zur Hölle, Schwester
Claire (Iris Berben), die erfolgreiche Unternehmerin, sitzt im Rollstuhl, ihre Schwester Rita (Hannelore Elsner), eine Art Bette Davis im Flowerpower-Delirium, rast dagegen in einem airbrush-gestylten Ford Capri durch die Landschaft – d.h. wenn sie sich nicht um ihre Schwester Claire kümmert. Claire ist nämlich zu Besuch in dem psychedelisch umdekorierten Elternhaus, um die Mutter zu sprechen. Doch die soll auf Reisen sein... Die Schwestern haben ein Ding aus der Vergangenheit miteinander zu klären. Sie tun dies mit aller Macht.
Mit der Lust, die Grenzen des alltäglichen Realismus zu sprengen malt Regisseur Oscar Roehler ein wildes Horrormärchen zwischen Eifersucht und Rache aus -  ganz in der Tradition der amerikanischen B-Pictures. Dabei läßt er sich u.a. vom Trashklassiker „Was geschah wirklich mit Baby Jane“ inspirieren und zitiert nebenbei auch Hitchcocks „Psycho“. 
D 2002; R: Oskar Roehler; D: Iris Berben, Hannelore Elsner, Wolfgang Joop; 98 Min.; Spielfilm
Anschliessend: Gespräch mit Mitwirkenden.
Fassung: Deutsch 
Zugang: Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte, Audiodeskription für Sehbehinderte.
Fr 09.05. 22:00 Eiszeit 1
Mi 14.05. 22:15 Eiszeit 2

Forbidden Wedding
Diese Dokumentation der Brasilianerin Flavia Fontes erzählt die Geschichte eines Mannes, der auf Grund seiner Behinderung, - einer Querschnittlähmung als Folge einer Schiesserei -, sexuell impotent ist. Die Katholische Kirche verbietet ihm deshalb die Heirat. Die Filmemacherin spricht mit dem Paar und mit den anderen streng gläubigen Leuten in der kleinen Stadt. Sie entdeckt, eine breite Sympathie und Solidarität für den Mann, der für sein Recht geliebt zu werden kämpft.
Anschliessend: Gespräch mit der Regisseurin Flavia Fontes.
BRA 2001; Flavia Fontes; 56 Min.; Dok.
Fassung: Englisch/portugiesische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
So 11.05. 22:00 Eiszeit 1
Di 13.05. 17:45 Eiszeit 1 

Forgive Me
"Menschen müssen verstehen, was es bedeutet, das Leid Anderer zu filmen. " Ein irritierender, abstoßender und doch zugleich auch faszinierender Versuch von Theaterregisseur und (Dokumentar) Filmer Cyrus Frisch, auf schockierende Weise - es wird unter anderem erbrochen, uriniert und masturbiert - die Frage nach der Ethik des Filmemachens zu provozieren. Aber auch die nach der Moral von Zuschauern, die ihre Augen trotz größter Ungeheuerlichkeiten nicht von der Leinwand lassen können. So präsentiert er eine illustre Gesellschaft von Aussenseitern und Freaks, die er zwar mit Respekt und Liebe behandelt, für sein Projekt dennoch gnadenlos ausbeutet. In "Forgive Me" verkauft Frisch dem Teufel seine Seele - begleitet von Szenen aus Murnaus Stummfilmklassiker "Faust" -, und versucht, die Grenzen des Erträglichen durch ebenso brutale wie reale Darstellungen auszuloten. Doch zu seiner Verzweiflung lieben Publikum wie Kritik seine "Dokumentation". Also geht er noch einen Schritt weiter.... "Forgive Me" schont keinen der Beteiligten, weder Akteure, Zuschauer noch den Regisseur selbst. Geschickt montiert, in seinen Fragen präzise und seiner Stimmung poetisch hat Cyrus Frisch einen Film von wahrhaft schockierender Schönheit geschaffen.
NL 2001; R: Cyrus Frisch; D: Ellen Ten Damme, Sylvia Kristel, Nico, Chiquita; 85min.; Spielfilm
Fassung: Holländische Sprachfassung mit englischen Untertiteln.
Zugang: Zusätzliche deutsche Untertitel, Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Mi 14.05. 19:30 Arsenal

George
Der US-Fernsehsender HBO hatte 1995 den Filmemacher Henry Corra beauftragt, einen Dokumentarfilm über seinen 12jährigen autistischen Sohn George zu drehen. Henry gibt seinem Jüngsten eine digitale Amateurkamera in die Hand, damit der Junge auch seine Sichtweise aufzeichnen kann. Nun dokumentieren die beiden gemeinsam Georges Leben, jeder mit seiner Kamera. 
George ist ein charmanter und intelligenter Junge, wie auch sein bekannter Onkel, der Musiker Tom Cora findet. Das wurde dann auch zum Problem. Nachdem die Auftraggeber des TV-Senders 30 Minuten der Dokumentation gesehen hatten, entschieden sie, das Projekt nicht weiterzufinanzieren. George war ihnen nicht autistisch genug. Corra hat den Film dann zunächst auf eigene Kosten fertiggestellt.
Anschliessend: Gespräch mit Henry und George Corra (angefragt) 
USA 2001; R: Henry Corra und Grahame Weinbren; 87 Min.; Dok.
Fassung: Englische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Sa 10.05. 19:30 Arsenal
So 11.05. 17:45 Eiszeit 1

God‘s Children
1995 wurde „Smoky Mountain“, die große Müllkippe in der Nähe von Manila von der Regierung geschlossen, obwohl, nein gerade weil die Ärmsten der Gesellschaft dort lebten und sich von dem Abfall ernährten: Der Ort galt als Symbol der Armut, ein Schandfleck. Viele der Bewohner zogen dem Müll nach auf eine neu eingerichtete Halde.
Dort begann Shinomiya Hiroshi am 10. Juli 2000 mit den Dreharbeiten. Am nächsten Tag fing es an zu regnen. Eine Woche später brechen die Müllberge in sich zusammen und begraben 500 Häuser unter sich. 1000 Menschen fallen dem Erdrutsch zum Opfer.
Während der Arbeit an dieser Dokumentation, die den Schrecken und das Elend dieser Existenzen vorführen sollte, entdeckte der Filmemacher, dass viele der Kinder hier behindert zur Welt kamen. Trotzdem verschob sich im Laufe der Arbeiten das Interesse des Regisseurs an den Leuten auf der Müllkippe: Die Tragik ihres Schicksals rückte in den Hintergrund und seine Achtung vor ihnen trat in den Vordergrund. Er begriff, dass diese Familien ihr Bestes geben...
JAP 2001; R: Shinomiya Hiroshi; 105 Min.; Dok.
Fassung: Japanische Sprachfassung mit englischen Untertiteln.
Zugang: Zusätzliche deutsche Untertitel, Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Do 08.05. 17:00 Arsenal
Di 13.05. 22:00 Eiszeit 1

HFF Kurzfilmprogramm
In den letzten Jahren haben die Studenten der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam in ihren Arbeiten immer wieder Menschen mit Behinderungen zum Thema gemacht. GAGA 3 zeigt eine Auswahl aus den Kurzfilmen, die an der HFF in den Jahren 1999 bis 2001 entstanden sind und gibt einen Eindruck von den verschiedenen Perspektiven, die dabei eingenommen werden können.
Anschliessend: Gespräch mit den Filmemachern.
Crevetten; D 2002; R: Petra Volpe; 23 Min.; Kurzspielfilm
Wähle Dich selbst; D 1999; R: Petra Böschen; 23 Min.; Dok.
„S“; D 2002, R: Athanasios Karanikolas; 12 Min.; Kurzspielfilm
Abgefahren!; D 2001; R: Matthias Luthardt; 20 Min.; Dok.
Wetka; D 2001; R: Patrick Lambertz; 10 Min., Kurzspielfilm
Blindgänger; D 2001; R: Matthias Luthardt; 15 Min.; Kurzspielfilm
Cantando la vida; D 2002; R: Ines Thomsen und Wolf Marcus Göppner; 15 Min., Dok.
Fassung: Deutsch
Sa 10.05. 17:00 Arsenal

Ich kann das schon,
Bei Kindern mit Down-Syndrom ist der Spracherwerb deutlich verlangsamt und besonders das Sprechen lernen ist erschwert. Dadurch ist das Verstehen und Mitteilen eingeschränkt. Fragen zu stellen und Antworten zu erhalten, auswählen zu können, nach eigenen Bedürfnissen mitzubestimmen im Familienalltag ist deshalb kaum möglich. Aufgrund dieser Einschränkungen ergeben sich auch erhebliche Auswirkungen auf die kognitive Entwicklung. Der Film dokumentiert über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren drei Kinder mit einer freien Trisomie 21, deren Spracherwerb mit der von Prof. Dr. Etta Wilken entwickelten Gebärden-unterstützte Kommunikation (GuK) gefördert wird. Der 2 jährige Jonas hat bereits einige Gebärden gelernt und spricht erste Wörter. Im Laufe der dokumentierten 1 1/2 Jahre lernt er viele neue Gebärden und kann seine Wünsche zunehmend deutlich machen.
Der 3 1/2 jährige David dagegen kennt schon viele Gebärden und lernt jetzt zunehmend zu sprechen. Die motorische Ausführung der Gebärden unterstützt ihn dabei, sich zu erinnern, wie ein bestimmtes Wort zu sprechen ist.
Anna-Lotta ist 5 1/2 Jahre und gebärdet schon lange nicht mehr. Durch verschiedene Spiele mit Bildern und Ganzwörtern soll jetzt Artikulation und Satzbau weiter verbessert und ein ganzheitliches Lesen angebahnt werden. Das Ziel ist vor allem die weitere Förderung sprachlicher Kompetenzen. 
Im Film berichten die Eltern aber auch, wie sie die Diagnose erfahren haben, welche Sorgen und Befürchtungen sie damit verbanden. Sie mussten sich damit auseinandersetzen, dass das mit Freude erwartete Baby so ganz anders ist als erwartet. 
Die Filmemacherin ist bei beiden Vorführungen anwesend. Montag im Anschluss Gespräch mit Christiane Jost-Plate, Vorsitzende des „Down-Syndrom Hannover e.V.“ und Mutter von Anna-Lotta. Mittwoch im Anschluss Gespräch mit Prof. Dr. Etta Wilken.
D 2002; R: Heide Breitel; 87 Min.; Dok.
Fassung: Deutsch.
Zugang: Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte und Gehörlose.
Mo 12.05. 19:45 Eiszeit 1
Mi 14.05. 17:45 Eiszeit 1

Jimmy Scott: If You Only Knew
Jimmy Scott, dessen Stimme wegen einer Hormonkrankheit nie in den Stimmbruch kam, ist eine Jazz Legende. Er hat Fans in den besten Kreisen, von Ray Charles, der eine LP mit ihm produziert hat, und Nancy Wilson, die von ihm Phrasierung gelernt hat, bis David Lynch, der den heute 78jährigen Sänger nach Hollywood geholt hat („Twin Peaks„).  Doch so richtig in Gang kam die Karriere des Jazzsängers trotzdem nicht. Bis er im Alter von 67 für einen Grammy nominiert wurde, war der Ausnahme-Jazzer vom Pech verfolgt: Seine erste Hit-Single „Everybody´s Somebody´s Fool“ erschien 1950 ohne seinen Namen als Titel von Lionel Hampton. Später unterzeichnete er einen Vertrag mit dem Gangster der Plattenindustrie, der auf Jahre hinaus verhinderte, dass Platten von Scott auf den Markt kamen. In den letzten 10 Jahren hat Jimmy Scott dafür um so mehr hochgelobte Alben eingespielt. Diese Lebensgeschichte des Jazzsängers wurde auf dem Atlanta Film Festival mit dem Audience Choice Award ausgezeichnet.
USA 2002; Matthew Buzzell; 77 Min.; Dok.
Fassung: Englische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Sa 10.05. 19:45 Eiszeit 1
Mi 14.5. 18:15 Eiszeit 2

Klar zur Wende
Inka Janßen ist Musikerin, bis zur Diagnose der multiplen Sklerose arbeitete sie auch als Lehrerin. Sie erzählt vom Ausbruch ihrer Krankheit, von den Symptomen, von Ärzten und Untersuchungen. Neben der konventionellen Medizin hat sie auch alternative Heilmethoden hinzugezogen. Sie macht Qi Gong, Ernährungs- und Stoffwechseltherapie, sie läßt sich mit Kräutern behandeln und besucht einen Heiler. 
Die Filmemacherinnen sind für ein Gespräch anwesend.
Fassung: Deutsch.
Zugang: Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte und Gehörlose.
D 2001; R: Astrid Vogelpohl und Inka Janßen; 40 Min.; Dok.
Im Anschluss Konzert mit Inka Janßens Band „Yunnagruen“ Cinematic Music.
Die Band spielt Film- und Theatermusiken von Ennio Morricone, Astor Piazzolla, Goran Bregovic, Mikis Theodorakis, Kurt Weill, Tom Waits, Yann Tiersen, sowie Jazzkompositionen von Louis Sclavis, "Medeski, Martin & Wood", John Coltrane und Oregon.
Otto Schönthaler Wurlitzer; Inka Janßen Sopransaxophon; Hartwig Nickola Kontrabass
Fr 09.05. 19:45 Eiszeit 1

Doppel: 1) Kroko 2) Tres
Kroko
Sie ist das blonde Gift der Hinterhöfe, die Femme Fatale der Neuköllner Seitenstraße. Coolness hängt schwer auf ihren Augenliedern. Man könnte es für Langeweile halten - wenn da nicht der harte Umgangston wäre und ihre Bereitschaft, Widersacher aus dem Weg zu schubsen. Ähnlich rabiat verschafft sich Kroko auch ihre Unterhaltung. Bei einem ihrer Joy Rides gibt es einen Unfall. 
Ein Gericht verdonnert sie zum Sozialdienst in einer Behinderten-WG. „Spastis“ nennt sie die Leute darin. Den Kontakt empfindet sie als Zumutung. 
Doch die Normalos, mit denen sie lebt, sind auch nicht so toll, und es scheint so, als würde Kroko bei den „Spastis“ etwas finden, was sie in ihrem Alltag entbehrt.
Anschliessend: Gespräch mit der Filmemacherin und Beteiligten.
D 2001; R: Sylke Enders, 30 Min.; Kurzspielfilm
Fassung: Deutsch.
Zugang: Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte und Gehörlose. 

Tres
Ein schrecklicher Irrtum: Aus Versehen beschwören drei Freunde einen Dämon. In kürzester Zeit vernichtet "Garas" zwei Seelen. Wenn der Dämon ein drittes Opfer findet, kann er endgültig in die Welt zurückkehren und diese seiner bösen Kraft unterwerfen. Die Zeit drängt. Wird es den drei Freunden gelingen, den Dämon aufzuhalten und die Kommissarin Berta Blau zu retten? 
Über fast ein gesamtes Schuljahr arbeiteten 8 Schüler einer Abschlussstufe des Sonderpädagogischen Förderzentrums Finkenkrug-Schule in Berlin an der Fertigstellung ihres Mystery Thrillers. Die Erfahrungen wird die Produktionsgruppe auch in einem Workshop am 11.5. im Rahmen des Symposiums anbieten.
Anschliessend: Gespräch mit der Produktionsgruppe TRES. 
D 2002; R: Daniel Stephan; Produktionsgruppe: Jonas Abel, Katja Berlien, Riad Bandar, Jascha Dörsam, Christiane Otto, Julian Herker, Marco Schreiber, Tim Reinke sowie Uta Eling, Hans Satzger; 10 Min.; Kurzspielfilm
Fassung: Deutsch.
Zugang: Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte und Gehörlose. 
Fr 09.05. 17:45 Eiszeit 1

Fokus Kanada: Larger than Life,
„Du wirst zum Forschungsreisenden, in dem Moment, in dem du dich zum ersten Mal auf deine Zehenspitzen stellst, um etwas weiter zu blicken“, lautet das Motto von „Tip of the Toes“, der Organisation, die für Krebskranke Expeditionen in die unberührte Natur organisiert. „Abenteuer Therapie“ nennen sie diese anstrengenden Ausflüge, die einen hoffnungsfrohen Blick in die Weite ermöglichen und einen positiven Beweis der individuellen Stärke zurückgeben sollen.
Auch die Jugendlichen, die mit „Tip of the Toes“ zur Küste des entlegenen Saguenay Fjords gereist sind, haben eine Vielfalt von Krebstherapien hinter sich. Der Film begleitet sie auf ihrem Trip, der es ihnen ermöglicht, einmal über den Rand des Krankenhausbettes hinaus zu schauen, der in den letzten Jahren ihre Welt begrenzt hatte.
CAN 2001; Les Productions en Commun Inc; 50 Min.; Dok.
Fassung: Englisch/französische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
So 11.05. 18:15 Eiszeit 2

Doppel: 1) Leben ausser Atem 2) 1000 Jahre möchte ich alt werden
Leben ausser Atem 
Für viele Dinge brauchen wir einen langen Atem - das halten wir für selbstverständlich. Nina Dorizzi beweist nicht nur die Wahrheit dieses Spruchs, sondern auch, dass diese Atem-Metapher nicht wörtlich genommen werden darf. Seit sie mit 16 Jahren an der Kinderlähmung erkrankt war, ist Nina Dorizzi von einem Atemgerät abhängig. 12 Jahre war sie in der Uni-Klinik Zürich an das Bett und das naheliegende Gerät gefesselt. Ein bewegliches Atemgerät befand die Versicherung für zu teuer. Mit Hilfe ihrer Freunde hat sie sich jedoch dieses Hilfsmittel und damit ihre Beweglichkeit erkämpft. Heute lebt Nina Dorizzi in der Welt, sie ist Abgeordnete im Stadtparlament von Winterthur, und nebenher organisiert sie eine Hilfsorganisation für Behinderte in Russland. 
Anschliessend: Gespräch mit Nina Dorizzi.
CH 2001; R: Aldo Gugolz; 59 Min.; Dok.
Fassung: Schweizerdeutsch mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.

1000 Jahre möchte ich alt werden
"1000 Jahre möchte ich alt werden" gibt einen sensiblen und authentischen Einblick in das Leben eines Schwerstbehinderten, der es geschafft hat, sich nicht ins gesellschaftliche Abseits drängen zu lassen. Der Film ist die Geschichte von Ferdi aus München, der im Alter von zwei Jahren an Kinderlähmung erkrankt. Bald ist das Kind schwerstbehindert und das Krankenhaus wird für ihn zur Welt, in der er aufwächst. Die Vorstellung, dass es ein Leben ohne Ärzte gibt, ohne medizinische Geräte, kann sich bei dem kleinen Jungen gar nicht entwickeln. Nur die "eiserne Lunge", ein monströses Beatmungsgerät, verhindert, dass er erstickt, denn seine eigene Muskulatur verweigert das Atmen. Aber Ferdi erlernt während seines 12-jährigen Klinikaufenthaltes eine Atemtechnik, die es ihm immerhin erlaubt, die eiserne Lunge tagsüber zu verlassen. Ferdi organisiert sich ein Leben mit der Behinderung. In einer eigenen Wohnung selbst die Regeln bestimmen, auf Auslandsreisen gehen, sportlich aktiv sein, mit Kumpels Karten spielen? Nichts schwerer, nichts leichter als das!
D 2001; R: Max Kronawitter; 34 Min.; Dok.
Fassung: Deutsch.
Zugang: Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte und Gehörlose.
So 11.05. 20:15 Eiszeit 2
Mo 12.05. 17:00 Arsenal

Love and Anarchy: The Wild Wild World of Jamie Leonarder,
Ob Krankenpfleger oder Unterhaltungstherapeut, Punkmusiker, Filmsammler, Nachtklubregisseur und Pop-Kulturaktivist, Jaimie Leonarder übt mit Vorliebe entlegene Tätigkeiten aus. Der 44jährige interessiert und engagiert sich für alles, was jenseits der Alltagskultur lebt. Gerne arbeitet der Allround-Underground-Aktivist auch mit behinderten Menschen, wie beispielsweise in der Band Mu-Mesons. Musik, sagt Leonarder, ist ein Mittel, diesen Leuten Kraft zu geben, um in einer feindlichen Umgebung zu bestehen. 
Diese Dokumentation gibt einen Eindruck von der lustvollen Energie, die die Aktivitäten am Rande der Gesellschaft geben kann. 
AUS 2002; Brendan Young; 75 Min.; Dok.
Fassung: Englische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung
Mo 12.05. 22:15 Eiszeit 2
Mi 14.05. 19:45 Eiszeit 1 

Maangamizi -- The Ancient One,
Die afroamerikanische Ärztin Asira übernimmt eine Assistenzstelle am Nationalen Institut für Psychiatrie in Bagamoyo, Tansania. Schnell muss sie erkennen, dass ihre Lebens- und Berufserfahrungen sie nur mangelhaft auf diese Herausforderung vorbereitet haben. Ein Alltag aus Sexismus, Vorurteilen und Neid erwartet sie; nur im „Landarzt“ Odihiambo, dessen Offenheit auch für Mystizismus und Ahnenkult selbst bei seinem Team auf Skepsis stösst, findet sie einen Freund. Zu der Patientin Samehe fühlt sich Asira besonders hingezogen. Samehe ist seit zwanzig Jahren „verstummt“, und doch ist sie es, die Asiras Eintritt in eine zunächst fremde, spirituelle Welt initiiert, in deren Mittelpunkt Maangamizi, die Urahnin aller Grossmütter steht. Samehe und Asira begeben sich auf eine beschwerliche Reise, die sie von den dunklen Waldgebieten am Rande des Mississippi bis zu den Steppen und Gebirgen Tansanias führen und auf der sie eine Verbundenheit zueinander erkennen, in der auch die Hoffnung auf Erlösung liegt. „MAANGAMIZI - The Ancient One...ist mehr als ein Film. Es ist ein Blick auf unsere zerstörten Wurzeln, die von der lebensspendenden Quelle abgeschnitten sind. ...Nur die von uns, die ihr früheres Selbst erkennen und ehren können, werden die Welt zu einem höheren Mitgefühl inspirieren können.“ (Alice Walker, Autorin) 
Tansania 2001; R: Martin Mhando, Ron Mulvihill; D: Amandina Lihamba, Barbara O, Mwanajuma Ali Hassan, 112 Min., Spielfilm
Fassung: Originalsprachen Suaheli und Englisch mit englischen Untertiteln.
Zugang: Zusätzliche deutsche Untertitel; Deutsche Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Di 13.05. 19:30 Arsenal

Mein kleines Kind
„Ultraschalluntersuchung in der Mitte der Schwangerschaft. Die Diagnose lautet: Komplexes Fehlbildungssyndrom in der 21. Schwangerschaftswoche, Verdacht auf Chromosomenanomalie. Die Prognose muss als deutlich schlecht bezeichnet werden. „Sie müssen entscheiden!“, sagt der Facharzt für Pränataldiagnostik zu mir. „Die sofortige Beendigung der Schwangerschaft ist in einer solchen Situation der übliche Weg.“ Der autobiografische Dokumentarfilm handelt vom Dasein, von Geburt und Abschied meines kleinen Sohnes Martin Tim, von persönlichen Fragen und Entwicklungen nach der Konfrontation mit der bestürzenden Diagnose – vor allem von der plötzlichen Anforderung, über die Dauer des Lebens und die Bedingungen des Todes eines meiner Kinder entscheiden zu müssen.“ (Katja Baumgarten)
Anschliessend: Gespräch mit Katja Baumgarten (angefragt)
D 2001; R: Katja Baumgarten in Zusammenarbeit mit Gisela Tuchtenhagen; 88 Min.; Dok.
Fassung: Deutsch.
Zugang: Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte und Gehörlose.
So 11.05. 17:00 Arsenal

Momente ausser Kontrolle
Jeder fünfte Mensch hat mindestens einmal im Leben einen epileptischen Anfall. Trotzdem sind besonders die ablehnenden Reaktionen der Mitmenschen ein großes Problem für Epilepsie-Erkrankte. Zwei Männer versuchen auf unterschiedliche Art und Weise, ihrer Erkrankung Herr zu werden. Beide leiden an dieser Krankheit, die deutlich macht, wie Körper und Seele aufeinander einwirken. Der Film zeigt die unterschiedlichen Ansätze der Männer, die auf der Suche nach Heilung sind: Marno, der die Krankheit als Teil seiner selbst begreift und mit ihr leben lernen will; Michael, der hofft, die Krankheit durch einen chirurgischen Eingriff besiegen zu können. Und dann ist da noch die Frage: Wie ist das eigentlich, wenn man die Kontrolle über sich verliert - und wie ist es, wenn man dabei steht und nichts tun kann?
Anschliessend: Gespräch mit Mitarbeitern des „Epilepsie Zentrum Berlin-Brandenburg“ und der Regisseurin.
D 2001;Katrin Huckfeldt; 47 Min.; Dok.
Fassung: Deutsch.
Zugang: Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte und Gehörlose.
Sa 10.05. 17:45 Eiszeit 1

My Flesh and Blood,
13 Kinder zieht Susan Tom groß. 11 von ihnen sind körperlich behindert. Sie hat die alleinstehende Mutter adoptiert. Zwei ihrer Töchter haben keine Beine, ein Mädchen ist als Baby während eines Brandes schwer entstellt worden. Einer der Jungen leidet unter einer voraussichtlich tödlichen Hautkrankheit. Doch die größten Probleme bereitet der 15jährige Joe. Der Junge leidet unter der Cystischen Fibrose (Mukoviszidose), doch er scheint mehr von Hass und Aggressivität geplagt zu sein als von seiner Krankheit. 
     Sammelt Susan Kinder mit Behinderungen, hat sie es gar auf die Sozialhilfe der Kinder abgesehen, oder ist sie die große Glücksbringerin? Die Fragen weichen der Anteilnahme am Schicksal der Kinder, während die Dokumentation Mutter und Kinder durch die Höhen und Tiefen des Familienlebens folgt, von den Sommerferien bis zum Tod eines Kindes.
Der Film gewann den Publikumspreis des Sundance-Filmfestivals 2003.
Anschliessend: Gespräch mit Mitarbeitern des „Eltern beraten Eltern von Kindern mit und ohne Behinderung e.V.“.
USA 2003; Jonathan Karsh; 67 Min.; Dok.
Fassung: Englische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
So 11.05. 19:45 Eiszeit 1
Di 13.05. 18:15 Eiszeit 2

Fokus Kanada: OCD: The War Inside
Die Personen in diesem Film leiden unter Zwangsvorstellungen und den daraus folgenden unkontrollierbaren Handlungen. Obwohl sie den Charakter ihrer Aktionen begreifen, können sie nichts dagegen unternehmen. 
Trisha hat ihre Hände gewaschen bis sie bluteten. Andrew war 9 Jahre alt, als er begann seltsame Rituale auszuführen. Marvin war bereits in der Mitte seines Lebens, als die Zwangsvorstellungen sein Leben übernahmen. Auch Grace war erwachsen, als ihre Krankheit begann. Die ehemals erfolgreiche Geschäftsfrau kann keine Besucher in ihrem Haus ertragen, ohne von ihren Ängsten überwältigt zu werden. 
Mark Pancer, einer der Regisseure, der selbst unter diesem Phänomen leidet, zeigt in seinem Film die Probleme und Behandlungsmethoden auf, die sich aus dieser Krankheit ergeben.
Anschliessend: Gespräch mit Mark Pancer (angefragt)
CAN 2001; R: Mark Pancer und David Hoffert ; 57 Min.; Dok.
Fassung: Englische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Sa 10.05. 20:15 Eiszeit 2
Di 13.05. 17:00 Arsenal

Ouf of our Minds
Mark, Rita und Sonia üben den Schauspielerberuf aus. Sie schreiben auch ihre Texte selbst. Die drei engagierten Mimen sind geistig behindert; sie sind die Protagonisten beim  „Back To Back Theatre“, der angesehenen Theater Company für behinderte Darsteller. Einmalig ist der professionelle Status dieser Institution -  zumindest im heimischen Australien. Dieser Dokumentarfilm zeigt die Schauspieler bei ihrer Arbeit, und er weist auf die Beziehungen zwischen ihrer Kunst und ihrem Leben. 
AUS 2001; R: David Carlin; 65 Min.; Dok.
Fassung: Englische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Vorprogramm: „Anna und die Unrasur“ – Musikperformance
"Anna und die Unrasur" sind Tim Petersen, Peter Pankow (beide seit acht Jahren in der Kreuzberger "Theater-Werkstatt - Thikwa" tätig) und Fritz Eggert. Dazu kommt Vincent Martinez als Percussionist zu diesem Musik-Theater-Projekt. Er ist seit 2001 bei Thikwa.
Fr 09.05. 21:30 Kleisthaus
Sa 10.05. 18:15 Eiszeit 2

Pansy & Ivy
Die beiden Frauen in diesem koreanischen Dokumentarfilm bereiten sich in Gesprächen, in praktischem Anschauungsunterricht an Hand von Pornovideos und auch mit einem Arztbesuch auf eine angestrebte Heirat vor. Der Film beobachtet die sympathischen und kleinwüchsigen Frauen in einem Ausschnitt ihres Lebens, der von der Hoffnung erhellt wird, ein Leben wie alle anderen führen zu können.
Anschliessend: Gespräch mit Fr. Heidi Christ vom „Bundesverband kleinwüchsiger Menschen und ihrer Familien e.V.“.
Korea 2001; R: Kye Un-kyoung; 60 Min.; Dok.
Fassung: Koreanische Sprachfassung mit englischen Untertiteln.
Zugang: Zusätzliche deutsche Untertitel; Deutsche Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Di 13.05. 20:15 Eiszeit 2

Paradox Lake 
In einem richtigen Feriencamp für autistische Kinder findet diese bewegende Erzählung statt, die die Beziehungen zwischen den Betreuern untereinander und ihr Verhalten zu ihren Schutzbefohlenen beobachtet. Da gibt es Annäherungen, die wunderbare Entdeckungen beginnender Kommunikation, aber auch Feindschaft und Konkurrenzkämpfe. Und dann nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung. Mit „Paradox Lake“  ist ein unwahrscheinliches Projekt gelungen: eine Spielhandlung, mit authentischen Personen in authentischen Lebenssituationen.
Anschliessend: Gespräch mit Regisseur Przemyslaw Reut (angefragt)
POL/USA 2001; R: Przemyslaw Reut; D: Matt Wolff, Jessica Fuchs; 85 Min.; Spielfilm
Fassung: Englische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Deutsche Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung..
Do 8.05. 22:00 Eiszeit 1
Fr 09.05. 19:30 Arsenal

Reise zu den Walen,
Der 15jährige Andreas hat Krebs. Sein Leben ist von Sorgen, Therapien und Ärzten bestimmt. Doch Andreas hat Träume. Wale, ihre Gesänge und ihr freies Leben kommen darin vor. Besonders dem schwimmenden Hauptdarsteller Keiko aus ,,Free Willy“ gilt seine Sehnsucht. Der Verein ,,Herzens-Wünsche e.V.“, der schwerkranken Kindern und Jugendlichen durch verschiedene Aktionen neuen Lebensmut vermitteln möchte, arrangiert schließlich die große Reise nach Island, wo Keiko vom Hollywood-Leben entwöhnt wird und auf die Freiheit vorbereitet wird. Dieses werden Andreas schönste Tage sein.
Anschliessend: Gespräch mit Mitgliedern des „Herzens-Wünsche e.V.“ und den Regisseuren Ulrike Franke und Michael Loeken. 
D 2002; R: Ulrike Franke, Michael Loeken; 75 Min.; Dok.
Fassung: Deutsch.
Zugang: Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte und Gehörlose.
Fr 09.05. 20:15 Eiszeit 2

Revolution #9,
James Jackson (Michael Risley) und seine Freundin Kim Kelly (Adrienne Shelly) haben nach einjähriger Beziehung ihre Ehepläne erklärt. Durch die Ablehnung ihrer Eltern lassen sie sich nicht verwirren... 
Doch kurz darauf beginnen James Probleme. Er glaubt sich verfolgt, erst von seinen Kollegen, dann findet er überall versteckte Nachrichten, schließlich entdeckt er die TV-Parfüm-Werbung „Rev9“ von der er glaubt, dass sie ihn mit Botschaften überschüttet. Der Albtraum einer entstehenden Paranoia, die James´ Leben ergreift, reißt auch Kim mit in das Chaos.
Diese US-Independent-Produktion von Regisseur Tim McCann findet auch eine Bildsprache für die soziale und emotionale Tragik ihrer Geschichte.
USA 2002; Tim McCann; 90 Min.; Spielfilm
Fassung: Englische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung
Mo 12.05. 19:30 Arsenal
Mi 14.05. 22:00 Eiszeit 1

Rush 2
„Rush“ ist die Geschichte einer Gruppe von Freunden. Adam, Troy, Kelly, Maya, Nicky, und Mel sind gehörlos. Als man sie zum erstenmal in “Rush 1” kennenlernt, sind sie Studenten an einer Mainstream-Uni, die hart arbeiten und schwere Entscheidungen treffen. „Rush“ folgt jedem von ihnen, wie sie versuchen für die Gegenwart zu leben und gleichzeitig für eine Zukunft zu kämpfen.
“Rush 2” setzt die Geschichten fort, vom College ins richtige Leben. Beide Dramen beschäftigen sich damit, welche Schwierigkeiten junge, gehörlose Menschen in verschiedenen Aspekten des heutigen Lebens haben, Beziehungen, Sexualität, psychologische Schwierigkeiten, Politik und Kultur, aus einer einzigartigen Perspektive – Lebenswege zwischen Erfolg und Fehlschlag; einer Karriere, einem Job, oder Arbeitslosigkeit; zwischen der gehörlosen und hörenden Welt; zwischen sozialer Isolation und einem Gefühl der Zugehörigkeit.
Auf eine einzigartig kreative Weise erzählen die zwei Teile von „Rush“ Geschichten von Freundschaft, Identität, Geheimnissen und Lügen, von Liebe und Verlust.
Fassung: Englische Sprachfassung (Sparche und Gebärdensprache) mit deutschen Untertiteln
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung
GB 2002; R: Ray Harrison Graham; 76 Min.; Spielfilm
So 11.05. 22:15 Eiszeit 2

Sorry, No Vacancies
„Hotel“!  Für die meisten Menschen klingt das nach Urlaub und Erholung, nach Sonne, Meer  und Bergen. Das Londoner Hotel, dessen Mitarbeiter und Bewohner diese Dokumentation  vorstellt, gehört einer anderen Kategorie an: Dieses Hotel dient dem Sozialamt als Zwischenlager für Problemfälle. Obdachlose und Asylsuchende werden darin untergebracht ebenso wie Menschen mit Behinderungen und psychisch Kranke. Wer hier einquartiert ist, der wünscht sich nichts dringlicher, als diesen Ort wieder verlassen zu können. Doch für die meisten ist es die Endstation. Die individuellen Schicksale bilden aber eine wild zusammengewürfelte Solidargemeinschaft, die eine – wenn auch seltsame – Form der Integration von ethnischer Herkunft und Behinderung hervorbringt. 
Eine Produktion der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf, Potsdam-Babelsberg.
Anschliessend: Gespräch mit der Regisseurin Marie-Jeanne Urech.
CH/D 2002; R: Marie-Jeanne Urech; 63 Min.; Dok.
Fassung: Englische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung
Sa 10.05. 22:15 Eiszeit 2

Spiegelgrund
Ehemalige Opfer der österreichischen Kinder"heil"anstalt "Am Spiegelgrund" aus der NS-Zeit 1940 - 1945, deren Freundinnen, Freunde und Angehörige geben Auskunft über ihre traumatischen Erlebnisse, die ihr Leben bis heute bestimmen. Die Filmemacher beschränkten sich bewußt auf vier Personen, damit es den Zuschauern möglich wird, sich an die Erzählweise heranzutasten und sich in das Geschehen hineinzuversetzen. Darüber hinaus vermitteln Experten Einblick in die historischen und medizinischen Zusammenhänge, darunter Elisabeth Brainin, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie, Wolfgang Neugebauer, Leiter des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands, und Werner Vogt, Arzt, der 1979 von Heinrich Gross, dem Euthanasie-Arst des Spiegelgrund, wegen Ehrbeleidigung geklagt (und 1981 freigesprochen) wurde. Ein Prozeß gegen Heinrich Gross, nach 1945 einer der meistbeschäftigten Gerichtsgutachter, wurde erst am 21. März 2000 in Wien eröffnet und nach einer Stunde "auf unbestimmte Zeit" vertagt. Begründung: Verhandlungsunfähigkeit des Angeklagten.
AUT 2000; R: Angelika Schuster, Tristan Sindelgruber; 71 Min.; Dok.
Fassung: Deutsch.
Zugang: Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte und Gehörlose.
Fr 09.05. 18:15 Eiszeit 2

Triste e arrabiato – la storia di Marian
Der 16jährige Marian kommt aus Rumänien, um in der Schweiz von den Qualen erlöst zu werden, die sein Leben bestimmen, seit er versehentlich ein ätzendes Mittel getrunken hatte. Seine Speiseröhre ist völlig zerstört. Sein Leben hängt an Schläuchen. Auf Grund seiner Krankheit ist Marian auch im Wachstum zurückgeblieben. Er sieht aus wie ein 10jähriger. 
Die Filmemacher folgen dem Patienten durch die medizinische Hightech-Wunderwelt, die ihn körperlich wiederherstellt und begleitet ihn zu den freundlichen Menschen, die ihm dies ermöglichen. Am Ende wird Marian aber deren Ansprüchen nicht gerecht: Er belohnt ihre Mühen nicht mit dem erwarteten Streben nach schulischem Erfolg.
I/CH,2002; R: Michael Beltrami; 87 Min.; Dok.
Fassung: Italienische, französische, rumänische Originalsprachen mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Mo 12.05. 18:15 Eiszeit 2

Un‘ ora sola ti vorrei
Viele Jahre waren die Fundstücke, die Alina Marazzi hier zu einer intensiven Collage verarbeitet hat, in einem Schrank ihrer Großeltern versteckt – ein Familiengeheimnis versiegelt von Staub und Vergessen. Es sind die Familienfotos und –filme, die Tagebuchaufzeichnungen und Briefe und auch die Krankenberichte ihrer Mutter. Dieses Material benutzt Marazzi, um ein Bild dieser hübschen, jungen Frau der Mailänder High Society zu zeichnen, die ihre Mutter war und die sie kaum kannte. Als Alina 7 war und ihre Mutter 33, hat diese, gequält von Depressionen, ihrem Leben ein Ende bereitet. 
Mit ihrer visuell beeindruckenden Erinnerungsarbeit hat Alina Marazzi nicht nur eine Lücke in ihrer persönlichen Geschichte geschlossen, sie hat auch ein ergreifendes Porträt einer Depression geschaffen, dem sich der fremde Zuschauer nicht entziehen kann.
I 2002; R: Alina Marazzi; 65 Min.; Dok.
Fassung: Italienische Sprachfassung mit englischen Untertiteln.
Zugang: Zusätzliche deutsche Untertitel; Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Do 08.05. 22:15 Eiszeit 2
Fr 09.05. 19:30 Kleisthaus 

Utopia Blues
Die Geschichte eines jungen Mannes, der sich den Spielregeln der Gesellschaft widersetzt.
Total leben oder total sterben! Nichts dazwischen. Sein grösster Wunsch: als freier Musiker berühmt zu werden. Der 18-jährige Rafael Hasler muss seine Utopien in die Tat umsetzen,
kompromisslos das tun, was er für richtig hält. Doch seine Sehnsüchte und Ideale wachsen ihm über den Kopf, treiben ihn aus der Bahn, über die „Sicherheitslinie“ hinaus. Das ultimative Aufbäumen gegen gesellschaftliche Forderungen und Normen.
„Unsere Gesellschaft stellt an die heranwachsenen Jugendlichen hohe Ansprüche. Die Rede ist von struktureller Gewalt, von schwindenden Freiräumen, von den Auswirkungen der Konsumgesellschaft, von Jugendarbeitslosigkeit, vom Wert- und Sinnzerfall, von Aids, vom Fehlen authentischer Gefühle und Erlebnisse. Wer mit den gesellschaftlichen Ansprüchen nicht mithalten kann oder will, taucht ab. Zu den Abgetauchten gehören häufig auch Menschen in psychiatrischen Kliniken. Wenn der Eindruck entsteht, es gäbe eine eindeutig klare Linie zwischen „gesund“ und „krank“, wird häufig vergessen, dass sowohl in jedem Gesunden auch Krankes vorhanden ist, als auch jeder Kranke genauso „gesunde“ Teile in sich trägt. Ebenso ausgeblendet wird, was der bekannte Psychiater Ronald D. Laing treffend formulierte: „Krankheiten können auch gesunde Reaktionen auf kranke Verhältnisse sein.““ (Stefan Haupt)
Anschliessend: Gespräch mit Regisseur Stefan Haupt.
CH,2001; R: Stefan Haupt; D: Michael Finger, Tino Ulrich, Babett Arens; 90 Min.; Spielfilm
Fassung: Schweizerdeutsch mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Di 13.05. 19:45 Eiszeit 1
Mi 15.05. 17:00 Arsenal

Waan - Delusion 
Vor Jahren hörte Reiner die Musik von Jon & Vangelis. Eine Frauenstimme im Hintergrund hatte es ihm besonders angetan: Er bat sie, in seinem Körper zu wohnen. Jetzt ist Reiner 27 und er kann den Gast nicht mehr los werden. 
Der 26jährige Carlos unterscheidet nicht zwischen Phantasien und Realität. Tag für Tag verarbeitet er seine Erfahrungen - egal ob sie in der Phantasie oder der Realität gemacht wurden - zu Filmdrehbüchern. Über den Zeitraum von sechs Monaten folgt der holländische Dokumentarfilmer Boudewijn Koole Reiner und Carlos mit seiner Kamera. Er beobachtet das Leben der beiden schizophrenen jungen Männer mit Sympathie und Einfühlungsvermögen. Man versteht, warum der eine meint: „Ich habe nichts dagegen verrückt zu sein, ich habe aber etwas dagegen, verrückt genannt zu werden.“
NL 2002; R: Boudewijn Koole; 50 Min.; Dok.
Fassung: Holländische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Di 13.05. 22:15 Eiszeit 2

Weightless
Sie hatte nur noch 34kg gewogen, ein lebensgefährlicher Zustand, aber Kari Iveland hat ihre Anorexie überlebt. 18 Jahre später blickt die Sängerin zurück. In ihren Songs, die sie während der Filmaufnahmen für ihr Soloalbum aufnimmt, verarbeitet sie ihre Erfahrungen. Ihr früherer Todeswunsch wird, wie es scheint, von der Lebendigkeit ihrer aktuellen Musik neutralisiert.
Sie schaut alte Bilder durch, erzählt von ihren frühen Jahren als Missionarskind in Indien, erinnert sich gemeinsam mit ihren Eltern. Sie hat ihr Leben wieder gefunden. Aber jetzt ist ihre Mutter krank. Der angesehene Dokumentarfilmer Sigve Endresen hält ihre Bewältigungs- und Erinnerungsversuche fest. 
NOR 2002; Sigve Endresen; 75 Min.; Dok.
Fassung: Norwegische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Do 08.05. 17:45 Eiszeit 1
Mo 12.05. 20:15 Eiszeit 2

Symposium:

Vortrag: Be Yourself ! Disneys behinderte Helden
Weltweit wachsen Kinder mit den lustigen Filmen der Disney Production auf. Neben den aktuellen Kinohits sind auch die meisten der alten Zeichentrick-Klassiker als Videos, DVDs oder Fernsehsendungen heute noch präsent. Aber welchem Zuschauer ist schon bewußt, dass zahlreiche der Trickfilm-Charaktere als behindert gelten müssen? Da trifft Schneewittchen auf sieben kleinwüchsige Bergarbeiter, von denen einer zudem geistig behindert und stumm ist. Auch Peter Pans Begleiterin Tinker Bell kann nicht sprechen. Sein Widersacher Kapitän Hook hat seine linke Hand verloren, er ist seitdem schwer traumatisiert. Und der Elefant Dumbo wird von Mensch und Tier wegen seiner übergroßen Ohren diskriminiert. Der buckelige Glöckner von Notre Dame leidet genauso wie das haarige Biest unter seiner Mißgestaltung, doch beide finden schließlich die Liebe schöner Frauen. Und die drei blinden Musketiere beweisen sich als genauso clever wie der stark sehbehinderte Millionär Mr. Magoo und der einbeinige Zinnsoldat. Der Disney-Konzern erhebt den Anspruch, pädagogisch wertvolle Medien zu produzieren und die Belange von Behinderten ernst zu nehmen. Der Workshop wird untersuchen, ob dem wirklich so ist.
Vortrag und Präsentation von Prof. Dr. Sven Thomas, Ev. FH Bochum
Zugang: Gebärdensprachliche Begleitung.
Sa 10.05. 14:30 Kleisthaus
Bildunterschrift:: Die drei blinden Musketiere (Three Blind Musketeers), 1936

Vortrag: Darstellung von Behinderung in TV-Soaps
Allison Wilde engagiert sich in Forschung und Lehre am Centre for Disability Studies an der Universität von Leeds, England. Das Zentrum wurde 1990 von Prof. Colin Barnes als Forschungs-Einheit gegründet und beschäftigt eine große Zahl von Wissenschaftlern, die ein weit gefächertes Aktionsfeld haben. Die allgemeinen Themenbereiche beinhalten die Innenpolitik Großbritanniens in Bezug auf Menschen mit Behinderungen, behinderte Menschen in Ländern der dritten Welt und den Verlauf des Lebens behinderter Menschen. Mitglieder des Zentrum unterrichten zudem ein Reihe von Studiengängen zum Thema Behinderung im Grund- und Hauptstudium, stetig bemüht, die Beziehungen zwischen Behindertenorganisationen und der Forschung auf allen Ebenen aufrechtzuerhalten und auszubauen.
Allison Wilde beschäftigt sich zur Zeit mit der Publikumsinterpretation von Behinderung in britischen TV-Soaps. Im Mittelpunkt ihrer These stehen die unterschiedlichen Darstellungsweisen behinderter Männer und Frauen im Bezug auf die Fernseherlebnisse Nichtbehinderter. Ihre vorherigen Forschungsprojekte beschäftigten sich unter anderem mit der Verfügbarkeit von Kleidung für Körperbehinderte, der Zugänglichkeit von Kindertheatern und der Verfügbarkeit von Bildungseinrichtungen für junge Menschen auf innerstädtischer Ebene. 
Zugang: Übersetzung in deutsche Sprache (Kopfhörer); Gebärdensprachliche Begleitung 
So 11.05. 17:30 Kleisthaus

Filmforum: Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung
Film: Is Love Enough
Können Menschen mit geistigen Behinderungen gute Eltern sein? Der Film von Tom Puchniak greift die Frage auf und nimmt mit der Auswahl seiner drei Fallbeispiele Stellung. Zu Beginn zeigt er eine Mutter, die gegen die Sozialbehörde kämpft, weil sie ihr Kind selbst lieben und versorgen will. Dann erzählt eine junge Frau, deren Eltern geistig behindert sind, von ihren besonderen Erfahrungen beim Erwachsen-werden:  Ohne Hilfe von Außen wäre sie im Leben gescheitert. Folglich sieht sie die Elternschaft geistig behinderter Eltern eher kritisch. Der letzte Fall zeigt die Lösung auf, die sowohl den geistig behinderten Eltern als auch ihren nicht behinderten Kindern gerecht wird: Eine Institution, die die Kinder fördert und die Eltern unterstützt.
CAN 2001; R: Tom Puchniak; 46 Min.; Dok.
Fassung: Englische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Forum:
Die Gesellschaft hat ein Negativbild von geistig behinderten Menschen. Geistig behinderte Menschen gelten als nicht selbständig, nicht mündig, nicht verantwortungsfähig und nicht sozial leistungsfähig. Selbstbestimmung wird ihnen weitgehend aberkannt und ausgeschlossen. Jahrzehntelang war die Meinung verbreitet, dass geistig behinderte Menschen nicht Eltern werden sollen. In der Öffentlichkeit wird meist davon ausgegangen, dass Menschen mit einer geistigen Behinderung nicht in der Lage sind, ein Kind zu versorgen und zu erziehen. Der Trend geht jedoch dahin, dass immer mehr Menschen mit einer geistigen Behinderung für sich das Recht auf freie Sexualität und Partnerschaft und auch deren natürliche Folgen fordern: Kinder gebären und erziehen zu wollen.
Vor mehr als zehn Jahren gründete die Lebenshilfe gGmbH Berlin das Familienprojekt. Sie hat eine spezielle Form von ambulanter Hilfe, die sich auf die Betreuung und Begleitung leicht geistig behinderter und lernbehinderter Eltern und Alleinerziehende mit ihren Kindern spezialisiert. Neben Problemen der Alltagsbewältigung, familiären Konflikten und Erziehungsproblemen steht das Wohl des Kindes, seine angemessene Grundversorgung sowie eine altersentsprechende Entwicklung im Fokus der Arbeit des Familienprojektes der Lebenshilfe. Das Familienprojekt orientiert sich an dem Grundsatz "Hilfe zur Selbsthilfe". Referenten: Michael Seiffert, Mitarbeiter des Familienprojekt der Lebenshilfe in Berlin
Christina Rückriem-Fiebig, Mitarbeiterin des Familienprojektes der Lebenshilfe in Berlin
Zugang: Gebärdensprachliche Begleitung.
Sa 10.05. 12:00 Kleisthaus

Filmforum Sterbehilfe
Film: Chronique d'une mort décidée
Ein Mann liegt in einer belgischen Kleinstadt in seinem Bett und kann sich kaum noch bewegen. Seine Muskelerkrankung befindet sich im Endstadium. Er will nicht darauf warten, dass der Tod zu ihm kommt. Vielmehr verlangt er nach Sterbehilfe, d.h. er möchte getötet werden. Die Wirklichkeit der letzten Wochen dieses Mannes, wie er ambulant gepflegt wird, wie Verwandte, Freunde und Nachbarn zu Besuch kommen, wie er sich mit einer Frau trifft, die er als seine letzte Geliebte bezeichnet, zeigt dieser Dokumentarfilm von Vincent Fooij in großer Nähe und trotzdem sicherer Distanz.
A ,BEL,2001, R: Vincent Fooij mit Jean-Marie Lorand; 54 Min.; Dok.
So 11.05. 12:00 Kleisthaus
Im Anschluss findet ein Forum zum Thema Sterbehilfe statt, an welchem u.a. auch Menschen teilnehmen, die von der gleichen Muskelerkrankung betroffen sind.
Zugang: Gebärdensprachliche Begleitung.
Referenten: Matthias Vernaldi, Autor und Aktivist, selbst von Muskelerkrankung betroffen.
Birgit Stenger, Peer Counseler. Weiter zusätzliche Referenten.
So 11.05. 12:00 Kleisthaus

Filmforum: Körper und Sexualität
Film: Intoxicated by my Illness (Intensive Care)
Sexualität und Behinderung scheinen sich auszuschliessen, vor allem im Medium Film, wo Sexualität fast ausschließlich an körperliche Makellosigkeit gekoppelt ist. Stephen Dwoskin, einem behinderten Filmemacher, ist mit „Intoxicated by my Illness” ein Experimentalfilm gelungen, wo er seine Körperlichkeit - also auch seine Behinderung - und seine sexuelle Obsession kommentar- und scheinbar mühelos in Bilder umsetzt - ein filmisches Poem: Das Gegen-, Mit- und Ineinander der Bilder von Lust und Hinfälligkeit, Hingabe und Ausgeliefertsein.
GB 2002; R: Stephen Dwoskin; 41 Min.; Experimentalfilm
Forum: Das anschliessende Forum bietet Gelegenheit, sich mit den Sichtweisen auf Erotik und Körperlichkeit auseinanderzusetzen. Die Initiative „Sexybilities - Sexualität und Behinderung“ stellt sich vor und es werden die Ergebnisse des am Vortag gelaufenen Workshops „Lust an Körperlichkeit und Sexualität im Film“ präsentiert.
Zugang: Gebärdensprachliche Begleitung.
So 11.05. 19:30 Kleisthaus

Präsentation: Multimedialer Ansatz zum Thema Depression
Film: Seelenschatten
„Ich habe eigentlich nichts gesehen ausser schwarz; das Loch, in dem man selber drin ist.“ (Betroffener Charles E.) Zwei Frauen und ein Mann, die unter schweren Depressionen leiden, werden eineinhalb Jahre lang filmisch begleitet. Ausgangspunkt der filmischen Erzählung ist ihre akut depressive Phase. Wie erleben sie ihre Krankheit und den Klinikaufenthalt? Wie entwickelt sich ihre Arbeits- und Familiensituation nach der grossen Krise? Wann fühlen sie sich wieder gesund? Der Film erforscht dunkle Seiten der menschlichen Seele und die verschiedenen Aspekte der Depression. Er weckt Verständnis für Men-schen, die durch ihre psychische Krankheit nach wie vor stigmatisiert sind.
CH 2002; R: Dieter Gränicher; 89 Min.
Fassung: Schweizerdeutsch mit deutschen Untertiteln.
Zugang: Untertitel eingesprochen (über Kopfhörer) für Menschen mit geistiger Behinderung.
Präsentation von Dieter Gränicher:
Aus der Arbeit zu seinem Dokumentarfilm SeelenSchatten eröffnete sich für Dieter Gränicher
die Möglichkeit, eine wesentlich grössere Anzahl von informativen, kürzeren Filmen zum Thema Depression zu produzieren. Es entstand ein beeindruckendes Magazin aus DVD und Website -  quasi eine erste „oral history of depression - aus dessen breit angelegtem Fundus von über 75 Stunden Filmmaterial mit Betroffenen und ergänzenden Interviews mit Fachpersonen nun wesentliche Aspekte der Krankheit thematisch gegliedert dargestellt werden können. 
Zugang: Gebärdensprachliche Begleitung.
So 11.05. 14:30 Kleisthaus

Präsentation und Performance: Mat Fraser – Sealboy: Freak
Schauspieler, Dichter, Musiker, Schriftsteller und “Contergan-Ninja”- Mat Fraser bietet ein eindrucksvolles Spektrum an Performance-Fähigkeiten, auf die jeder Mensch stolz wäre.  Aber Mat Fraser ist nicht nur irgendein grandioser Performer – er wurde geboren mit „robbenartigen“ kurzen Armen. Obwohl seine Conterganschädigung mehr als ein Hindernis als ein Geschenk scheint, nutzt er diese als Quelle seiner Kreativität. Er hat nicht nur einen individuellen Stil was das Schlagzeugspielen bei Punk-Musik angeht, sondern hat auch eine Reihe von Theaterstücken verfasst, wovon er sein neuestes, „Sealboy: Freak“ in Auszügen vorführen wird. „Sealboy: Freak“ ist ein Tribut an die Freak Show Legende Stanley Berent, besser bekannt als „Sealo,“ der in Freak Shows in ganz Nordamerika vierzig Jahre lang auftrat und mit dem nachlassen der Popularität der Freak Shows in den Ruhestand ging. Am selben Abend tritt Fraser mit einer Rap-Performance im Hands Up auf. Am Freitag wird er seinen Film „Born Freak“ vorstellen, der um 22:15 im Eiszeit laufen wird. 
Zugang: Übersetzung in deutsche Sprache (Kopfhörer); Gebärdensprachliche Begleitung 
Sa 10.05. 17:30 Kleisthaus

Panel: Access – Zugang
Access – der Zugang der Menschen mit Behinderungen zur Welt, ein Schlüsselwort auch im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen 2003. Und die Schlüssel zu den verschiedenen Medien – sind bekannt und doch im deutschen Kinoalltag „terra incognita“. Audiodeskription für Sehbehinderte und Blinde, Untertitel für Hörgeschädigte und Gehörlose, eingesprochene Untertitel für Menschen mit Lernschwäche – die vorhandenen Techniken des Zugangs kommen nicht zum Einsatz. Woran liegt das? Wie sieht es in anderen Ländern aus? Und – ist eine Änderung dieses Zustandes in Sicht? Unter der Leitung von Caglar Kimyoncu, Programmacher des „London Disability Film Festivals“ diskutieren deutsche und internationale Gäste aus Produktion und Abspiel den „Stand der Dinge“ und skizzieren Lösungswege.
Sa 10.05. 19:30 Kleisthaus

Workshop: Lust an Körperlichkeit und Sexualität im Film.
Die Sexualität von behinderten Menschen wird nach wie vor kaum wahrgenommen, beiseite geschoben, verdrängt und im schlimmsten Falle unterdrückt. Vielleicht liegt es daran, dass es kaum bildliche und filmische Darstellung von Sexualität behinderter Menschen  gibt. Ist es schon ein Tabu, nackte behinderte Menschen zu fotografieren, gar zu filmen? Der Workshop wendet sich an behinderte und nichtbehinderte Menschen, die gemeinsam Lust haben, sich gegenseitig zu filmen in zärtlichen, lustvollen körperlichen Situationen. Nicht so sehr die Videoaufnahmetechnik steht im Vordergrund, sondern die gemeinsame Beschäftigung mit dem Medium Video als Werkzeugung zur Erstellung von Bildern. Videokameras stehen unter Anleitung zur Verfügung, behinderte und nichtbehinderte Modelle sind anwesend und gemeinsam sollen mit den WorkshopteilnehmerInnen Videofilme entstehen, die die Lust und den Spaß an der gemeinsamen Körperlichkeit und Sexualität widerspiegeln. Jede/r TeilnehmerIn kann sich vor und hinter der Kamera so einbringen, wie es den Wünschen und Bedürfnissen an diesem Tag entspricht.
Leitung: Jürgen Brüning, Filmemacher („Saudade“, „Ost f.... West“ u.a.) und Produzent („Hustler White“, „Super 8-1/2“ u.v.a.)
Kameramann Ralf Schreckenberg.
Modelle: Malah Helman, Matthias Vernaldi.
Sa 10.05. 15:00 Kleisthaus (Teilnahme nur nach Voranmeldung)

Workshop: „nobudget“
Im Workshop sollen die Teilnehmer einen Einblick in das semiprofessionelle „nobudget“-Filmemachen bekommen. Der Zweck des Workshops ist zu zeigen, mit wie wenig Mitteln man einen Film realisieren kann und wie man das Equipment einsetzt. Im Workshop soll gezielt eine Kurzgeschichte verfilmt werden, wobei die Teilnehmer vor und hinter der Kamera ihren Einsatz haben sollen. Nach dem Workshop wird das gedrehte Material mit Teilnehmern aus dem Workshop im Jugendkulturzentrum NaunynRitze fertig gestellt werden.
Leitung Neco Celik, Filmemacher („Alltag“)
So 11.05. 15:30 Kleisthaus (Teilnahme nur nach Voranmeldung)

Workshop: „ Wer nicht sehen kann muss hören können“ 
Hörfilme für Blinde - ein Workshop von Hörfilm e.V.
Hörfilme sind Spielfilme mit zusätzlichen akustischen Erläuterungen. Visuelle Elemente eines Films wie Orte, Landschaften, Personen, Gestik, Kameraführung - alles, was zu sehen ist und was insbesondere für das Verständnis der Handlung und das ästhetische Erleben des Werkes wichtig ist, wird in Sprache umgesetzt. Der so entstandene Beschreibungstext ist in den Dialogpausen des Filmes zu hören. Audiodeskription nennt sich dieses Verfahren, das Sehgeschädigten ungehinderten Zugang zu visuellen Medien ermöglicht. Im Workshop werden nach einer theoretischen Einführung zur Audiodeskription Qualitätsanforderungen an eine Filmbeschreibung vermittelt. In einer praktischen Übung werden die Teilnehmer in Kleingruppen anhand eines konkreten Filmbeispiels eine Hörfilmfassung erarbeiten. Anschließend werden die Ergebnisse vorgeführt und diskutiert.
Referentinnen: Hela Michalski, Anke Nicolai
Sa 10.05. 15:00 Kleisthaus (Teilnahme nur nach Voranmeldung)

Workshop: Filmarbeit mit geistig behinderten Jugendlichen; 
Über fast ein gesamtes Schuljahr arbeiteten 8 Schüler einer Abschlussstufe des Sonderpädagogischen Förderzentrums Finkenkrug-Schule in Berlin an der Fertigstellung des Mystery Thrillers TRES. In Zusammenarbeit mit dem Regisseur und den Pädagogen der Klasse erarbeiteten die geistig, teilweise schwerst-mehrfach behinderten Schüler ihr eigenes Drehbuch und das Storyboard. Sie lernten den Umgang mit einer DV-Kamera, den Aufbau des Lichts und die Bedeutung von Ton und Schnitt. Am Set übernahmen sie nahezu alle Aufgabenbereiche. So standen sie nicht nur vor, sondern auch bei über 60 % der gefilmten Einstellungen hinter der Kamera. In dem Workshop will die Produktionsgruppe ihre praktischen Erfahrungen weitergeben.
Leitung: Daniel Stephan, Uta Eling, Hans Satzger;.
So 11.05. 15:30 Kleisthaus (Teilnahme nur nach Voranmeldung)

GAGA-Clubnight im Hands Up

Heart'n Soul – DJs Hannah Marvelly und Richard West
Heart'n Soul ist eine innovative und einzigartige Kunstorganisation, die Menschen mit Lernschwäche und geistiger Behinderung Wege zur Kreativität öffnet. Die verschiedenen Stil- und Kunstrichtungen, mit denen ihre Mitglieder arbeiten, umfasst Theater und Performance genauso wie Dance-Hall und DJ-ing. Talent und Potential der Personen mit Behinderung findet sich auf beiden Seiten der Bühne wieder, in der Produktion und in der Darstellung. Für GAGA 3 verwandeln die DJs Hannah Marvelly und Richard West das Hands Up für eine Nacht in einen Londoner Dance Club. 

Mat Fraser – Rap Performance

Sa 10.05. 21:30 Hands Up

Team:
Koordination/Programm: Andreas Wildfang
Internet: Wolfgang Huber
Programm: Sabine Graudenz, Daniel Kotrc, Daniela v. Raffay, Matthias Vernaldi, 
Text: Gunter Göckenjan
PR/Medien: Sandra Krajewski
Assistenz: Joshua Moore
Grafik: Propaganda B
Übersetzung: Constance Hanna

GAGA 3 möchte sich bedanken bei allen Mitwirkenden in den Spielstätten, den Büros von Lebenshilfe, EYZ, Aktion Mensch, Hauptstadtkulturfonds, BMA, Beauftragter der Bundesregierung, den Film- und Medienmachern mit ihren Beiträgen. GAGA 3 bedankt sich auch bei:
Thierry de Coster, Sokan; Yasue Nobusawa, Nikkatsu Corporation; Brant Rose, Brant Rose Agency; Lucie Charbonneau und Lord Claude, NFB Canada; Lucie Kalmar, Wild Bunch Paris; Hr. Susa, Moovie; Charlene Rule, Post Typhoon Sky; Mika Imai, Office Four Productions
Mike Sperlinger, LUX; Diana Holtzberg und John Nadai, Film Transit; Cristina Marx, DFA; Karen Slaninka, agan Films; Nathalie D’Souza und Loic Bernard, Film Option; Mish Armstrong, Mish-Mash Productions; Louise J. Kwak, Indiestory; Marcin Kopec, Next Media; Arna M. Bersaas, NFI; Sibylle Lang, Filmproduktion Loeken-Franke; Martina Liebnitz und Doris Griesel, HFF; Antoine Cochet, Pathé! ; Maria Mondillo, TSI-Television; Aysen Mustafa, Australian Film Commission; Oliver Zobrist und Sabina Ritzmann, Triluna Film AG; Suzanne de Groot, Lemming Film; Ina Rossow und Vaidute Fischer, D.Net.Sales; Kate Finn, Planet Wild; Ulrich Anschütz, Anne Mayershofer, SFB; Heiko Sylla, Radio 1; Anne Gröger, Zitty; Anja Mierel, taz; Fred Kuhaupt, Berliner Fenster; Mary Caroll, Susanne Beck, Titelbild; Sven Radermacher, PIN AG; Carsten Leuschel, Inline; H.-J. Westen, Anita Rösler, BVG; Alexandra Mitsialou, AOK; Team Hands up; Petra Schneider, BMW; Karsten Tietz, East Side Hotel; Herr Engelkamp, Concept AV; Andrea Gervink, Radeberger; Viktor Kattinger, Öster. Vinothek; Sabine Stolz, Intermezzo; Herr Junghans, NBW; Thomas Scheuble, Commerzbank; Vanessa Ohlraun, Canadian Embassy; Walter Mönster, Geier-Tronic; Birgit Kohler, Arsenal; Rainer Benz, Büro Beauftragter d. Bund.; Angelika Huck, BMA
Gabriella Romani; 

Festivalsite: http://www.gaga-filmfest.de
 

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