16.07.2015
Liebe Interessenten des Fritz Bauer Freundeskreises,

anbei wieder einige aktuelle Infos zum Thema Fritz Bauer:

1. Fritz Bauer Studienpreis 2015
Die Verleihung des Fritz Bauer Studienpreises des BMJV (Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz), den Bundesjustizminister Heiko Maas 2014 als eine seine ersten Amtshandlungen neu geschaffen hat, erfolgte am 1. Juli 2015. Den Preis erhielt Dr. Arthur von Gruenewaldt (Frankfurt) für seine Dissertation „Die Richterschaft des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main in der Zeit des Nationalsozialismus“. Dazu im Anhang die PM des BMJV                                                  Anhang 1

2. Fritz-Bauer-Film „Tod auf Raten“ von Ilona Ziok – Filmpremiere in Spanien
Der Film „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ wurde auf dem „Festival de Cinema Jueu de Barcelona“ (vom 16.- 21.Juni 2015) zum ersten Mal in Spanien gezeigt. Orte der Aufführung waren die Universität und das Institut francès. Einführung und Diskussion mit Hertha Däubler-Gmelin und Alfonso Aragoneses.
http://fcjbarcelona.org/portfolio-item/fritz-bauer-death-instalments-2/
http://www.elperiodico.com/es/noticias/barcelona/cine-contra-amnesia-4280788

3. Fritz Bauer Ausstellungen
- Tübingen (vom 8.Mai – 26. Juni 2015)
Ausstellung des Fritz Bauer Institutes: „Fritz Bauer – Der Staatsanwalt“.  Dazu zwei Zeitungsberichte aus dem Schwäbischen Tagblatt vom 5.Mai.2015 und 9. Mai 2015.                                       Anhang 2
(In Tübingen hatte der Rat zwar die Umbenennung einer Straße in Fritz Bauer Straße beschlossen, aber die Anwohner wehren sich noch dagegen...)
Die Ausstellung wird voraussichtlich vom 21.April – 21.August 2016 in Köln im NS-Dokumentationszentrum zu sehen sein. (www.fritz-bauer-institut.de )

- Oldenburg (vom 23.Juni- 15.August 2015)
Ausstellung des Instituts für Braunschweigische Regionalgeschichte „Fritz Bauer und der Remer-Prozess“ (Der Prozess um die Widerstandskämpfer des 20.Juli)
Mo, 20. Juli 2015, 19.00 Uhr          -  Gedenkveranstaltung –
im Oberlandesgericht Oldenburg, Richard Wagner Platz 1
Gedenken an den 20. Juli 1944 und den 112. Geburtstag von Fritz Bauer am 16.Juli
mit Vorträgen von:
Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel: Es ist Zeit, daß jetzt etwas getan wird“. Das Attentat vom 20.Juli 1944 und
                                            Fritz Bauer. Realisation – Reaktion – Rezeption
Dr. Claudia Fröhlich: Verrat oder „Wiederherstellung des Rechts“? Der lange Kampf um die Anerkennung des 20. Juli 1944

4. Fritz Bauer: Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns
Da inzwischen viel über Bauer geschrieben wird (und es auch zahlreiche Filme über ihn gibt), soll hier einmal Bauer selbst zu Wort kommen. Dazu Auszüge aus dem Text von Bauer „Über die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns“ (die Seiten 5- 12). Immer wieder hatte es Nachfragen gerade wegen dieser Schrift gegeben, insbesondere nach dem Beitrag von Herrn Rautenberg in dem ZEIT-Artikel vom Herbst 2014.                                                                Anhang 3
Noch immer ist es ein Manko, dass es keine Originaltexte mehr von Bauer im Buchhandel gibt. Wer diesen Text liest, wird feststellen, dass es wirklich eine Lücke ist.
Dazu auch ein begleitender Text von mir vom Nov. 2012.                                                      Anhang 3a

5. Zum Begriff der Grauen Busse
Der „Graue Bus“ ist inzwischen ein Symbol für die Vernichtungsaktion T4 geworden, da die Behinderten und Kranken eben mit solchen Bussen in die Tötungsanstalten gebracht wurden. In dem Artikel „Graue Busse – Rote Busse“ von Martina Hartmann-Menz (vom April 2015), der auf der Webseite www.gedenkort-t4.eu erschienen ist, wird jedoch darauf hingewiesen, dass ab Beginn des Krieges alle Busse aus Gründen des Luftschutzes grau angestrichen wurden. „Die Verschleierung der Mordtaten erfolgte also dadurch, dass sich die zum Transport der Opfer gekennzeichneten Fahrzeuge nahtlos in das öffentliche Erscheinungsbild der damaligen Fahrzeugflotte der Reichspost bzw. des Kraftpostverkehrs einfügten. Demnach handelte es sich um eine umgekehrte Form der „Tarnung“ durch explizite, geradezu erwünschte Unauffälligkeit im Straßenbild“.                                   Anhang 4
http://blog.gedenkort-t4.eu/2015/05/23/graue-busse-rote-busse/

6. Begleitprogramm zum Denkmal „Grauer Bus“ in Braunschweig
- Mi, 22.07.2015,  18 Uhr      Schlosscarrree
Dietrich Kuessner: „Euthanasie und Evangelische Kirche im Braunschweiger Land
- Di, 28.07.2015 ,  18 Uhr      Schlosscarree
Helmut Kramer: Der Beitrag der Juristen zu den „Euthanasie“-Verbrechen
- Di. 4.08.2015,    18 Uhr       Schlosscarree
Dr.Ute Hoffmann: Der Massenmord an kranken und behinderten Menschen in Bernburg (1940/41)
- Di, 11.08.2015,   18 Uhr      Schlosscarree
Film „Ich klage an“ mit Diskussion
- Do, 20.08.2015,  18 Uhr     Schlosscarree
Udo Dittmann: Fritz Bauer und die Aufarbeitung der NS-„Euthanasie“

Die Ausstellung ist noch bis Ende August 2015 im Schlosscarree, Braunschweig, geöffnet.
Infos unter www.grauerbus-braunschweig.de

7. Arbeitskreis zur Erforschung der NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisation
Die Herbsttagung des Arbeitskreises findet vom Sa/ 3.10- So/ 4.10.2015 im Lern- und Gedenkort Alt-Rehse (ehemalige „Führerschule der deutschen Ärzteschaft“) statt (Nähe Neubrandenburg), direkt im Anschluss an die Tagung „Ethische Aspekte der modernen Fortpflanzungsmedizin“.
Infos unter www.ebb-alt-rehse.de sowie www.ak-ns-euthanasie.de
Weitere Infos im Anhang. Bitte auch auf rechtzeitige Übernachtungsmöglichkeit achten.   Anhang 5

8. Reinhard Strecker – ein unbequemer Befreier
In der Zeitschrift der Grünen/ Bündnis 90 in Berlin Südwest (Zehlendorf) erschien ein interessanter Artikel über Reinhard Strecker mit dem Titel „Ein unbequemer Befreier“ – Der Umgang mit Reinhard Strecker und der Ausstellung „Ungesühnte Nazijustiz“ von Matthias Burchard (3.Quartal 2015, S. 6)
http://gruene-suedwest.de/userspace/BE/kv_steglitz-zehlendorf/Stachel/2015/final_Juliausgabe_SuedwestStachel_2015.pdf                             Anhang 6

9. Ausschreibung des Förderprogramms „Zwangsarbeit und vergessene Opfer“
Die Stiftung EVZ (Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“), Berlin, weist auf eine Ausschreibung zum Förderprogramm zum Thema „Zwangsarbeit und vergessene Opfer“ hin. Bewerbungsschluss ist der 15.Okt. 2015. Das Thema NS-Zwangsarbeit ist bisher noch relativ wenig beachtet worden.
Weitere Infos unter http://www.stiftung-evz.de/zavo   sowie im Anhang                            Anhang 7

Viele Grüße
Udo Dittmann

PS. Vor 112 Jahren am 16.Juli 1903 ist Fritz Bauer in Stuttgart geboren. In memoriam – zum Geburtstag

back