20.12.2014
Liebe Interessenten des Fritz Bauer Freundeskreises,

hier nun doch noch ein weiterer Rundbrief mit einigen aktuellen Infos zu Fritz Bauer.

Zum einen geht es um die Neubenennung des Platzes vor dem Fritz Bauer Institut. Dieser Platz wird in Zukunft Norbert-Wollheim-Platz heißen und nicht Fritz Bauer Platz. Das Institut und auch der Förderverein des Fritz Bauer Institutes haben sich nicht für den Namen Fritz Bauer entschieden, was für den Fritz Bauer Freundeskreises völlig unverständlich ist. Dazu einige Infos sowie ein Brief des Fritz Bauer Freundeskreises an den Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Peter Feldmann.

Im weiteren auch einige Infos zur Debatte um die Artikel im Tagesspiegel zu Fritz Bauer. Ein Hinweis auf ein Interview mit Raphael Gross, dem Leiter des Fritz Bauer Institutes, im Deutschlandfunk sowie eine Stellungnahme dazu von Irmtrud Wojak, der Biographin von Fritz Bauer und langjährigen stellvertretenden Direktorin des Fritz Bauer Institutes, die zur Zeit an der Harvard Universität (USA) tätig ist.

1. Zur Neubenennung des Platzes vor dem Fritz Bauer Institut
Die Adresse des Fritz Bauer Institutes war bisher „Grüneburgplatz 1, Frankfurt“. Der Platz wird jetzt in Norbert-Wollheim-Platz umbenannt, obwohl es auch eine Initiative gab, den Platz in Fritz Bauer Platz umzubenennen. Das Fritz Bauer Institut und auch der Förderverein haben sich jedoch für den Namen Norbert Wollheim entschieden. Dazu verschiedene Texte:
a. „Warum kein Fritz Bauer Platz in Frankfurt?“ von U.Dittmann                              Anhang 1
b. Offener Brief des Fritz Bauer Freundeskreises an den Oberbürgermeister der
    Stadt Frankfurt, Peter Feldmann  (vom 9.Nov.2014)                                              Anhang 1a
c. „Adorno-, Horkheimer- und Wollheim-Plätze und Straßen: Hintergründe“
    Senat beschließt Namensänderung zur Goethe-Universität, Teil 1 (aus Weltexpresso,
    Kulturmagazin Frankfurt, vom 23.Juli 2014)                                                          Anhang 1b
d. „Warum eigentlich nicht Fritz-Bauer-Platz?“ Senat beschließt Namensänderung...  ,
    Teil 2 (aus Weltexpresso, Kulturmagazin Frankfurt, vom 23. Juli 2014)              Anhang 1c
    (Anmerkung: Das Fritz Bauer Institut und die Goethe-Universität sitzen im selben
    Gebäude; sie haben also die gleiche Adresse)

2. Zur Kontroverse um Fritz Bauer im Tagesspiegel
- Am 8.Dez. 2014 hatte Kurt Nelhiebel im „Tagesspiegel“ den Artikel geschrieben „Deutungskampf um das Werk von Fritz Bauer: Die Nestbeschützer“.
- Zwei Tage vorher war dort der Artikel von Hannes Schwenger erschienen „Ronen Steinkes
Fritz Bauer-Buch: Weiße Flecken“ (am 6.12.2014)                                                    Anlage 2
- Speziell zu dem Artikel von Kurt Nelhiebel bat der Deutschlandfunk um ein Interview mit Raphael Gross, dem Leiter des Fritz Bauer Institutes, das am 9.12.2014 gesendet wurde „Vorwürfe gegen das Fritz Bauer Institut: Im Bereich der reinen Verschwörungstheorien“
http://www.deutschlandfunk.de/vorwuerfe-gegen-fritz-bauer-institut-im-bereich-der-reinen.691.de.html?dram:article_id=305739

- Zu dem Interview äußerte sich Irmtrud Wojak am 12.12.2014. Die Biographin von Fritz Bauer ist zur Zeit in den USA tätig an der Harvard Universität und schickte eine aktuelle offene Stellungnahme an den Deutschlandfunk. Sie war mehrere Jahre stellvertretende Direktorin des Fritz Bauer Institutes.                                                                            Anhang 3

 

3. Verschiedene Texte zu Fritz Bauer in der Zeitschrift „Im Fokus“
In der Ausgabe 6/ 2014 des Journals „Im Fokus“ ist Fritz Bauer Schwerpunktthema gewesen.
Darin gibt es u.a. folgende Texte:

  1. Herta Däubler-Gmelin: Fritz Bauer – herausragender Jurist und Sozialdemokrat
  2. Interview mit Erardo C.Rautenberg (Generalstaatsanwalt in Brandenburg)
  3. Rezension zur Bauer-Biographie von Irmtrud Wojak, von Andreas Buck
  4. Auszüge aus dem Buch von Emmi Bonhoeffer „Essay, Gespräch, Erinnerung“ - Wo und wann wurden die Weichen falsch gestellt, dass es zu einem Auschwitz überhaupt kommen konnte?
  5. Hinweise auf die Filme „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ von Ilona Ziok und

„Im Labyrinth des Schweigens“ von Giulio Ricciarelli                                   Anhang 4

http://www.fachbuchjournal.de/journal/webpapers/FBJ-2014-06/index.html
  http://www.b-i-t-online.de/daten/fachbuchjournal_2014_6.pdf

4. Zur Ausstellung „Fritz Bauer – Der Staatsanwalt“ in Erfurt
Es ist eine Ausstellung des Fritz Bauer Institutes, die vom 9.12.2014- 1.02.2015 im
Thüringer Landtag in Erfurt gezeigt wird.
Anbei einige Infos zum Rahmenprogramm (siehe auch Webseite des Landtages):
- 09.12.2014  Eröffnung im Landtag
- 11.12.2014: Lesung mit Dr.Ronen Steinke: „Fritz Bauer oder Auschwitz vor Gericht“
- 18.12.2014: Vortrag zur Ausstellung von Monika Boll (Kuratorin) im Historischen
                       Institut der Universität Jena
- 15.01.2015: Hartmut Reibold (Generalstaatsanwalt a.D.): Generalstaatsanwalt Dr.Fritz
                       Bauer – ein Prophet der deutschen Nachkriegsstaatsanwaltschaft“
- 26.01.2015: Werner Renz: „Bauers Vorstellungen zu Sinn und Zweck von NS-Prozessen
                       am Beispiel der Frankfurter Auschwitz-Prozesse: Kann mit Hilfe der Strafjustiz
                       politische Aufklärung geleistet werden?“
- 30.01.2015: Prof. Dr. Dietmar Herz (Staatssekretär im Thüringer Justizministerium):
                      „Rosen für den Staatsanwalt“ – Die Shoa, die Deutschen und Fritz Bauer
Im Anhang dazu auch kritische Texte zur Ausstellung von Claudia Schulmerich vom
Frankfurter Kulturmagazin „Weltexpresso“                                                                Anhang 5

5. NS-„Euthanasie“: Zum Thema Zwangssterilisationen in Jena
„Hans Berger und die Schuld Jenaer Ärzte in der NS-Zeit“ – ein Artikel von Berta Kessel in der Online-Zeitung „Jenapolis“ vom 1.Sept.2014
Medizinische Forschung wird mit Millionenbeiträgen finanziert, doch die historische Forschung erhält kaum Unterstützung. Ein kritischer Beitrag zum Problem der medizinhistorischen Forschung in Thüringen.                                                              Anhang 6

Viele Grüße und eine schöne Weihnachtszeit
Udo Dittmann

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