04.08.2014
Liebe Interessenten des Fritz Bauer Freundeskreises,

anbei wieder einige aktuelle Infos zum Thema Fritz Bauer:

1. Zu Reinhard Strecker und seiner Ausstellung „Ungesühnte Nazi-Justiz“
Es ist ein neues Buch zu Reinhard Strecker erschienen, das die enorme
Bedeutung seiner Ausstellung von 1959 hervorhebt. In dem Buch ist ein
ausführliches Interview mit Strecker, das im Sept.2011 geführt wurde,
wiedergegeben. Hier wird deutlich, welch reaktionäres Klima in der Bundesrepublik
damals herrschte. in einer Zeit, als Fritz Bauer die Ermittlungen zum Auschwitz-
Prozess und zu den NS-„Euthanasie“-Tätern führte.
Das Buch ist von Gottfried Oy und Christoph Schneider („Die Schärfe der
Konkretion“, 2013)
Dazu eine Rezension von Stephan Alexander Glienke                               Anhang 1
aus: H-Soz-u-Kult, 29.10.2013,
 <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2013-4-077>.

2. Zum Auschwitz-Prozess
„Auschwitz und die deutsche Strafjustiz: Keine Erfolgsgeschichte“
Der Frankfurter Auschwitz-Prozess und seine Wirkung auf das Recht
von Werner Renz, Frankfurt/Main
in: Recht und Politik 2/2014                                                                     Anhang 2

3. Fritz Bauer Institut
- Ausstellung „Legalisierter Raub“ in Bad Vilbel vom 15.09.-30.11.2014
  Eröffnung am 14.Sept.2014
  Mit einem umfangreichen Begleitprogramm, darunter

  1. am 9.Okt 2014: Die Entstehung des Antisemitismus (mit Dr.Heiner Ehrbeck)
  2. am 3.Nov.2014: Die Belasteten, Lesung und Gespräch mit Götz Aly

Infos unter: legalisierter-raub@bad-vilbel.de                                           Anhang 3
- Lehrerfortbildungen des Pädagogischen Zentrums des Fritz Bauer Instituts
  und des Jüdischen Museums Frankfurt (Sept.2014- Jan.2015)                 Anhang 3a
- 5.Tagung der Reihe „Blickwinkel – Antisemitismuskritisches Forum für
  Bildung und Wissenschaft“
  Thema: Antisemitismus und Rassismus –Verflechtungen?
  vom 22.-23.Sept.2014 in Jena-Lobeda
  Anmeldung unter: www.bs-anne-frank.de/blickwinkel                               Anhang 3b

4. Zum § 50 Absatz 2 StGB
„Die de-facto-Amnestie von Schreibtischtätern“ von Stephan Alexander Glienke.
Dieser Text gibt weitere Hinweise zu diesem merkwürdigen Paragraphen von
1968, die über die Beiträge von Greve und Rottleuthner durchaus hinausgehen.
                                                                                                              Anhang 4
5. Zum Tod von Gert Voss
„Der große Schauspieler Gert Voss ist tot“, Artikel aus der Braunschweiger.
Zeitung vom 15.07.2014.                                                                          Anhang 5
Der Bezug zu Fritz Bauer ist insofern gegeben, da Gert Voss in dem Film „Im Labyrinth
des Schweigens“ von Giulio Ricciarelli den früheren hessischen Generalstaatsanwalt
Fritz Bauer spielt.
Weitere Infos dazu unter:
http://www.tagesspiegel.de/kultur/nachruf-auf-gert-voss-gert-voss-hatte-sich-auf-weitere-filmrollen-und-eine-spaete-neue-karriere-gefreut-/10200060-2.html
http://www.fuenf-filmfreunde.de/2014/06/10/im-labyrinth-des-schweigens-trailer/
http://www.claussen-woebke-putz.de/de/im-labyrinth.html

6. Fritz Bauer und amnesty international
Am 31.Juli 2011 wurde in Russland auf dem Bürgerrechtsfestival „Pilorama 2011“
der Fritz-Bauer-Film „Tod auf Raten“ von Ilona Ziok von der deutschen Sektion
von amnesty international gezeigt. Das politische Kunstfestival findet in dem ehemaligen
Stalin-Lager „Perm 36“ statt, in dem zu Sowjetzeiten Dissidenten und kritische Künstler
inhaftiert waren. Heute ist dort ein Museum eingerichtet. Infos zum Festival
und zum Gulag-System im Anhang (von amnesty 2010/ 2012)                     Anhang 6
- Die Gedenkstätte „Perm 36“ steht angesichts politischer Veränderungen in der
russischen Föderation vor der Schließung. Es gibt jetzt eine laufende Petition
im Internet, um sich für den Erhalt der Gedenkstätte einzusetzen.
Petition für PERM 36  ( http://chn.ge/1oinlY4 )
Weitere Infos auch unter:
http://laender-analysen.de/russland/pdf/Russlandanalysen208.pdf.

Weiteres zu ai und Fritz Bauer:
- Es gibt eine „Schriftliche Stellungnahme von Generalstaatsanwalt Dr. Fritz Bauer“
zum Symposium von amnesty international am 30.November 1962 zur
Spiegel-Affäre (in: Gerd Ruge: Landesverrat und Pressfreiheit. Köln.1963)
- Es ist geplant, auf der nächsten Jahresversammlung von amnesty international
einen Workshop zu Fritz Bauer anzubieten

7. NS-„Euthanasie“ – Zum Denkmal der Grauen Busse
Das mobile Denkmal der Grauen Busse steht zur Zeit in Kassel und soll am 8.Sept.
mit 3 Tiefladern nach Posen gebracht werden, wo am 10.- 12.Okt 2014 eine große
NS-„Euthanasie“- Tagung stattfindet.
Es ist geplant, dass die Tieflader über Braunschweig fahren und dort am 8.Sept.
einen Zwischenhalt auf dem Platz vor dem Schloss machen. Im Herbst 2015
soll das Denkmal dann voraussichtlich vom 1.Sept.2015 – 27.Jan.2016 in Braunschweig
stehen. Eine Ausstellung und ein Begleitprogramm werden dafür vorbereitet.
In der Zwischenzeit müssen noch Sponsoren für die hohen Transportkosten
von ca. 24 000 € gefunden werden.

8 Hymnen an die Namen
In Berlin gibt es das Projekt „Hymnen an die Namen“. Die Idee dazu hatte die
Mezzosopranistin Kim Seligsohn, um an ihre 1943 in Auschwitz ermordete Großmutter
Marianne Peukert zu erinnern.
Infos unter: www.hymne-an-die-namen.de

9. Zur Antisemitismusdebatte
Anbei eine gemeinsame Erklärung zur anhaltenden Antisemitismusdebatte
von der Palästinensischen Gemeinde Hannover und dem Landesverband
der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen –
als positives Beispiel von Dialog in schwierigen Zeiten, angesichts des
aktuellen Konflikts in Israel/ Palästina.                                                          Anhang 7

10. Weiteres
Das nächste Treffen des Fritz Bauer Freundeskreises ist am 22.9.2014

um 17 Uhr im DGB-Haus, Wilhelmstraße 5, Braunschweig.

Viele Grüße
Udo Dittmann

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