Allgemeine Infos zum Fritz Bauer Freundeskreis

Es ist ein besonderes Anliegen des Kreises, das Andenken an Fritz Bauer in Braunschweig und darüber hinaus zu fördern.

Ziele sind.u.a. in Braunschweig

- die Benennung einer Straße oder eines Platzes nach Fritz Bauer
-  die Benennung einer Schule nach ihm
- die Aufstellung eines Denkmals vor der Braunschweiger Staatsanwaltschaft
- die Aufstellung einer Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Jasperallee

Weitere Ziele sind:

- die Herausgabe von weiteren Schriften von Fritz Bauer zu unterstützen

 

Zum Leben von Fritz Bauer

Fritz Bauer wurde 1903 in Stuttgart in einer säkularisierten und assimilierten deutsch-jüdischen Familie geboren, die seit etwa 1894 in der Stadt beheimat war. Nach der Schulzeit war dortigen Eberhard-Ludwig-Gymnasium studierte er in Heidelberg, München und Tübingen Jura und evangelische Theologie. 1930 wird er in Stuttgart jüngster Amtsrichter Deutschlands.

Auf Grund seiner Verbindungen zur SPD und dem Reichsbanner wird er schon kurz nach der Machtübernahme Hitlers im Frühjahr 1933 verhaftet und im KZ Heuberg untergebracht. Nach der  Inhaftierung wird er aus seiner Tätigkeit als Amtsrichter entlassen.

1936 emigriert er nach Dänemark und 1943 weiter nach Schweden, wo er u.a. Willy Brandt kennenlernt. Bei Kriegsende kehrt Fritz Bauer zurück nach Dänemark. Von dort holt ihn Kurt Schumacher (SPD) 1949 nach Deutschland.

Durch dessen Vermittlung übernimmt Bauer im Jahr 1949 das Amt des Landgerichtsdirektors in Braunschweig. 1950 zum Generalstaatsanwalt am Oberlandesgericht Braunschweig ernannt, begann Bauer sein Wirken für eine Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Unrechtsstaat in der noch jungen Bundesrepublik.

In mehreren von ihm initiierten Verfahren, ab 1956 dann als Generalsstaatsanwalt von Frankfurt am Main, bemühte sich Fritz Bauer nicht nur um eine konsequente strafrechtliche Verfolgung des im NS-Staat begangenen Unrechts und der Rehabilitierung der Opfer, sondern auch um die Entwicklung eines demokratischen Rechtsbewusstseins innerhalb der bundesdeutschen Justiz. Er setzte sich zudem für eine Reform des Straf- und Strafvollzugsrecht der Bundesrepublik ein.

Zur Tätigkeit als Generalstaatsanwalt

- 1952 "Remer-Prozess" in Braunschweig
Remer hatte als Kommandant des Wachbataillions "Großdeutschland" den Aufstand am 20.Juli 1944 niedergeschlagen.
Gründete 1949 die neonazistische SRP und verhöhnte  in Braunschweig die Widerstands-kämpfer des 20.Juli. Die Verurteilung Remers machte Bauer auch international bekannt, da er den NS-Staat als "Unrechtsstaat" bezeichnete.
- Verfolgung von Eichmann, Mengele und Bormann
führte schließlich zur Verhaftung von Eichmann
1961 Eichmann-Prozess in Jerusalem
 1959 Ermittlungen zu den "Euthanasie-Aktionen"
- 1963-65 "Auschwitz-Prozess" in Frankfurt

1968 dann der plötzliche Tod von Fritz Bauer; die Ermittlungen für die Euthanasie-Prozesse wurden ab 1970 stillschweigend eingestellt.
Bauer geriet dann weitgehend in Vergessenheit.
Seit einigen Jahren setzt eine verstärkte Erinnerung an sein Wirken ein.
Hinweise

Literatur:
Fritz Bauer: Die Humanität der Rechtsordnung
    Ausgewählte Schriften. Hg von I.Wojak und
    J.Perels. 1998.
Fröhlich, Claudia:"Wider die Tabuisierung des  
    Ungehorsams". Fritz Bauers Widerstandsbegriff
    und die Aufarbeitung von NS-Verbrechen
    Frankfurt a.M. 2006
Wojak, Irmtrut: Fritz Bauer. Eine Biographie.
     München. 2009.
Bulletin des Fritz-Bauer-Institutes
   -erscheint 2x jährlich

1968    Stiftung des Fritz-Bauer-Preises
            der "Humanistischen Union"
            www.humanistische-union.de
1995    Gründung des Fritz Bauer-Institutes
             in Frankfurt am Main
             Studien-und Dokumentationszentrum zur 
             Geschichte und Wirkung des Holocaust
             www.fritz-bauer-institut.de
2010    "Fritz Bauer - Tod auf Raten"
            Film von Ilona Ziok
             vorgestellt auf der Berlinale 2010,
             Prädikat: besonders wertvoll
             www.fritz-bauer-film.de  
           

 

Lebensmotto von Fritz Bauer
Was du nicht willst, dass man dir tu',
das füg' auch keinem andern zu.

Wer Interesse an einer Mitarbeit des Freundeskreises hat oder weitere Informationen zu Fritz Bauer bekommen möchte, wende sich bitte an Udo Dittmann, Braunschweig
udo.dittmann@t-online.de

Weitere Informationen sind zu finden unter:

www.fritz-bauer-film.de
    Webseite des Fritz-Bauer-Filmes
www.braunschweig-spiegel.de
     Braunschweiger Webzeitung
www.forum-bioethik.de
     Webseite des Vereins Forum Bioethik

 

Anschrift:
Freundeskreis Fritz Bauer
c/o Udo Dittmann
Große Straße 9
38116 Braunschweig
0531- 57 69 42
udo.dittmann@t-online.de

 

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