Helmut Kramer Eine kleine Würdigung Es ist gut, dass nach dem Film über Fritz Bauer "Tod auf Raten" (2009) von Ilona Ziok und dem Film über Heinz Düx "Der Einzelkämpfer"(2011) von Wilhelm Rösing nun auch ein Film über Helmut Kramer erscheint. Helmut Kramer ist einer der bedeutenden Juristen in der Nachfolge von Fritz Bauer, unbequem und unbeugsam. Insbesondere in Hinblick auf die juristische Aufarbeitung der NS-"Euthanasie"-Verbrechen war Kramer tätig. Als nach dem plötzlichen Tod von Fritz Bauer die Ermittlungen gegen NS-Ärzte und die sie schützenden Juristen im Sande verliefen, griff Helmut Kramer das Thema 1984 wieder auf und brachte mit seiner Schrift "Oberlandesgerichtspräsidenten und Generalstaatsanwälte als Gehilfen der NS-"Euthanasie" wieder Bewegung in das Thema. Etwa zeitgleich mit Kramers juristischen Bemühungen setzte dann ab 1985 die historische Aufarbeitung - insbesondere durch Bücher von Ernst Klee, Götz Aly und anderen - zur NS-"Euthanasie" ein. Im Dezember 1994 kam es dann zu einem Symposium über "Fritz Bauer und die Grenzen juristischer Aufarbeitung" des Fritz Bauer Institutes, der Gedenkstätte Hadamar und des Hessischen Justizministeriums. Hier konnte Helmut Kramer seine Forschungen und Ermittlungen vorstellen. Sein Bericht findet sich in dem Tagungsband "NS-'Euthanasie' vor Gericht", das von Hanno Loewy und Bettina Winter herausgegeben wurde und in der Wissenschaftlichen Reihe des Fritz Bauer Institutes (Band 1) 1996 erschienen ist. Der beeindruckende Beitrag von Helmut Kramer dort trägt den Titel: "Gerichtstag halten über uns selbst". Das Verfahren Fritz Bauers zur Beteiligung der Justiz am Anstaltsmord.
Eine Würdigung seiner Lebensleistung findet sich in dem Aufsatz von Frauke Höbermann, der in der Zeitschrift "betrifft Justiz" (September 2010) erschienen ist. |