Berlin, 12. Juli 2002
Neue Stammzellen-"Ethikkommission" ist ein Abnickgremium
Zur jetzt vorgestellten "Zentralen Ethikkommission für
Stammzellenforschung" erklärt der CDU-Bundestagsabgeordnete und
stellvertretende Vorsitzende der Enquete-Kommission "Recht und Ethik
der
modernen Medizin" Hubert Hüppe MdB:
Die "Zentrale Ethikkommission für Stammzellenforschung" ist ein
Abnickgremium. Obwohl sie die Ethik im Namen führt, sind die Ethiker
und
Theologen mit 4:5 in der Minderheit gegenüber Biologen und Medizinern.
Auch die von der Bundesregierung jetzt vorgestellte Namensliste
bestätigt alle Befürchtungen. Die Kommission ist einseitig
mit
Befürwortern der verbrauchenden Embryonenforschung besetzt.
So gehört der Aachener Biologe Henning Beier zu den heftigsten
Gegnern
des Embryonenschutzgesetzes. Als Mitglied einer Kommission der
Bundesärztekammer setzte er sich bereits 1990 für
Präimplantationsdiagnostik und für Embryonenforschung wie
in
Großbritannien ein. Die Münchener Medizinerin Marion Kiechle
ist eine
erklärte Befürworterin der embryonalen Stammzellenforschung.
Der
evangelische Theologe Tanner hat sich in einem offenen Brief gegen
die
Position seiner Kirche ausgesprochen und für verbrauchende
Embryonenforschung an sogenannten "überzähligen" Embryonen
plädiert.
Die von der Bundesregierung zusammengestellte Kommission läßt
keine
strengen ethischen Beschränkungen der embryonalen Stammzellenforschung
erwarten.
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